Der Band behandelt literarische Zeugnisse paranormaler Erfahrungen. Wohlgesinnte Tote, die in Träumen, Visionen, Auditionen oder durch Medien erscheinen und sich mitteilen, und die trösten, inspirieren, warnen oder prophezeien können, bilden ein Hauptmotiv der Untersuchung. Als Beispiele dienen chinesische und japanische Prosawerke des 4. bis 19. Jahrhunderts in Übersetzungen, sowie aus dem Abendland altnordische Sagas, geistliche Schriften des Mittelalters und christliche Heiligenviten. Ausgehend von Erkenntnissen der Parapsychologie und der Ethnologie, sieht der Verfasser in diesen Texten Erfahrungen von Transzendenz geschildert. Es handelt sich um eine allgemeinmenschliche Art von Erfahrung, die auch in heutiger Zeit vorkommt, die aber in unserer säkularisierten westlichen Gesellschaft weitgehend verdrängt worden ist. Durch einen Blick auf andere Epochen und Kulturen und auf Werke der Weltliteratur soll sie hier erneut ins Bewusstsein gerückt werden. Gesichtspunkte aus Religionswissenschaft, Theologie und Philosophie sowie, in einem eigenen Kapitel, Reflexionen Rilkes beleuchten das Thema.