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Das Buch bietet erstmals eine systematische Gesamtschau der Entstehung und Gestalt dessen, was als "deutscher Orientalismus" in der Forschung seit längerem diskutiert wird. Mit historischem Fokus auf dem frühen 19. Jahrhundert werden die literarischen, wissenschaftlichen und politischen Bedingungen skizziert, unter denen sich das deutsche Orientbild der Neuzeit konstituiert hat. Das Schlüsselwerk der Orientalismus-Forschung, Edward Saids Orientalism, erfährt dabei ein grundlegende theoretische Revision, die den analytischen Blick auf die Regeln orientalistischer Imagination frei macht.…mehr

Produktbeschreibung
Das Buch bietet erstmals eine systematische Gesamtschau der Entstehung und Gestalt dessen, was als "deutscher Orientalismus" in der Forschung seit längerem diskutiert wird. Mit historischem Fokus auf dem frühen 19. Jahrhundert werden die literarischen, wissenschaftlichen und politischen Bedingungen skizziert, unter denen sich das deutsche Orientbild der Neuzeit konstituiert hat. Das Schlüsselwerk der Orientalismus-Forschung, Edward Saids Orientalism, erfährt dabei ein grundlegende theoretische Revision, die den analytischen Blick auf die Regeln orientalistischer Imagination frei macht. Gestützt auf eine breite Materialbasis zeigt die Studie den Paradigmenwechsel des deutschen Orientalismus um 1800 auf und zeichnet das diskursive Spielfeld nach, auf dem er sich seither bewegt. Detaillierte Einzelstudien zu Goethes West-östlichem Divan, zu Hauffs Märchen und zu orientalischen Phantasien des preußischen Hofes loten die Möglichkeitsräume orientalistischer Ästhetik aus.

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Autorenporträt
Andrea Polaschegg arbeitet als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für deutsche Literatur der Humboldt-Universität zu Berlin.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Lust zu stöbern macht Wolfgang G. Schwanitz Andrea Polascheggs Dissertation schon. Den orientalistisch-literaturwissenschaftlichen Ansatz findet er bemerkenswert, die Ausführung weniger: Dichter wie Goethe auf ihren imaginären, textbezogenen Zugang zum Orient festzulegen, findet Schwanitz schwierig. Die Unterschiede zwischen Kunst und Wissenschaft sieht er woanders. Das entstehende Bild vom Orientalismus bleibt ihm "zu wenig ausdifferenziert". Auch in der, wie er anerkennt, berechtigten Kritik an Saids "Orientalismus" kann Schwanitz das ablesen. Den Orient als bloßes Konstrukt zu sehen, ist ihm einfach zu wenig: War da nicht eine ganze Zivilisation?

© Perlentaucher Medien GmbH
"Andrea Polascheggs Werk hat das Kaliber und die Qualitäten einer hochstehenden Habilitationsschrift."
Peter von Matt in: Scientia Poetica 11/2007

"Mit dieser Studie hat die Autorin die Alteritätsforschung ohne Zweifel um einen weiter führenden Beitrag bereichert [...]"
Klaus-Michael Bogdal in: Goethe-Jahrbuch 2007

"Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass hier eine Untersuchung zum Orientalismus in Deutschland vorliegt, die in jeder Hinsicht beeindruckt und jedem zur Lektüre empfohlen wird, der mehr wissen will über die Geschichte der Beziehungen zwischen Orient und Okzident."
Orientalistische Literaturzeitung 4-5/2006

"Blitzgescheit!"
Wolfgang G. Schwanitz in: Süddeutsche Zeitung, Juli 2006

"Der bislang umfänglichste und anregendste Versuch des Baus von Brücken."
Wolfgang G. Schwanitz in: H-Net, Clio-online 3/2003