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Nachdem Lateinamerika seit rund 15 Jahren wieder durchweg demokratisch regiert wird, zeigt sich immer deutlicher, dass die Rückkehr zur Demokratie keineswegs mit der Herstellung rechtstaatlicher Verhältnisse verbunden war. Die Gleichheit der Bürger vor dem Gesetz ist nach wie vor eher die Ausnahme als die Regel in der Region. In nicht wenigen Staaten sind Gewaltübergriffe und Korruption der Amtsträger eine alltägliche Erscheinung. Diese Mängel und Mißstände werden in der These vom anomischen Staat zusammengefaßt: einem Staat, der, anstatt den inneren Frieden und die öffentliche Sicherheit zu…mehr

Produktbeschreibung
Nachdem Lateinamerika seit rund 15 Jahren wieder durchweg demokratisch regiert wird, zeigt sich immer deutlicher, dass die Rückkehr zur Demokratie keineswegs mit der Herstellung rechtstaatlicher Verhältnisse verbunden war. Die Gleichheit der Bürger vor dem Gesetz ist nach wie vor eher die Ausnahme als die Regel in der Region. In nicht wenigen Staaten sind Gewaltübergriffe und Korruption der Amtsträger eine alltägliche Erscheinung. Diese Mängel und Mißstände werden in der These vom anomischen Staat zusammengefaßt: einem Staat, der, anstatt den inneren Frieden und die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten, im Gegenteil einen Störfaktor eigener Art darstellt, der zur Quelle ständiger Unsicherheit und Ordnungsgefährdung für die Bürger wird.
Autorenporträt
Peter Waldmann, Prof. für Soziologie/Sozialkunde, Philosophisch-Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Augsburg.