Der Anscheinsbeweis ist eine "schillernde Figur" im Spannungsfeld von Wahrscheinlichkeit, Beweislast, Beweismaß und Billigkeit. In einem allgemeinen Teil analysiert die Autorin den Zusammenhang von Erfahrungssätzen und naturwissenschaftlichen Wahrscheinlichkeitsbegriffen und zeigt die Grenzen einer Beweisführung mithilfe objektiver Wahrscheinlichkeitsdaten. Im arztprozessualen Teil dieser Arbeit werden die Anwendungsfälle des Anscheinsbeweises untersucht und seine Voraussetzungen erklärt. Unter Einordnung des Anscheinsbeweises in das von der Rechtsprechung entwickelte arztprozessuale Beweissystem erläutert die Autorin die Berücksichtigung von Wahrscheinlichkeitsurteilen in Arzthaftungsprozessen. Schließlich werden Alternativen zu Beweiserleichterungen im Arzthaftungsrecht untersucht.