Die arabischen Regime in der MENA-Region galten lange Zeit als autoritär und korrupt, waren aber dennoch überwiegend stabil und anpassungsfähig. Die vermeintliche Stabilität wurde durch über Jahrzehnte an der Macht stehende Herrscher und dynastische Erbfolgen symbolisiert. Mit dem Beginn der Proteste gegen das Herrscherhaus Tunesiens im Dezember 2010 begann sich dieses Bild schlagartig zu verändern. Die Regierung Tunesiens, einer der repressivsten arabischen Staaten, wurde binnen Wochen gestürzt. Die Proteste weiteten sich auf die anderen Länder der Region aus und spätestens nachdem auch Ägyptens Präsident Husni Mubarak einen knappen Monat später vom Volk gestürzt wurde, kam es aufgrund vergleichbarer Missstände in fast allen arabischen Ländern zu Massendemonstrationen und Protesten, die das politische und gesellschaftliche Bild der arabischen Welt nachhaltig verändert sollten.