Cäsar Adolph Blösch (1804-1863) führte während seiner ärztlichen Tätigkeit in Biel 55 Bände und insgesamt 25.000 Seiten umfassendes Praxisjournal. Dieses spiegelt seine Arzttätigkeit wider und bot ihm in der stark wandelnden Medizin des beginnenden 19. Jahrhunderts eine gewisse Sicherheit. Der Autor analysiert die in dem Praxisjournal zur Anwendung gekommenen Arzneiformen. Dabei wird die historische Entwicklung bis ins 19. Jahrhundert dargestellt und der Arzneigebrauch im Kontext der sich wandelnden Medizin untersucht. Die Arbeit bietet einen detaillierten Einblick in den angewandten Arzneischatz eines Arztes aus dem 19. Jahrhundert und widerspiegelt auch die Arzneimitteltherapie aus der Sicht seiner Patienten: Wirkungslose Pillen, Misstrauen gegenüber Blöschs Behandlungsmethoden, Therapie-Verweigerungen, Todesfälle durch Überdosierungen, wie auch vor Schmerzen schreiende Patienten waren damals keine Seltenheit.