Im ersten Abschnitt werden die Wurzeln der modernen Medizin in China beschrieben und der Bogen gespannt zur nachdenklich stimmenden Eugenik-Gesetzgebung und entsprechenden Debatten der heutigen Zeit in diesem Land. Im zweiten Kapitel weist der Autor zunächst auf die Erfolge der Verwissenschaftlichung der Medizin hin, die erst die verlässlichen und somit an Arm und Reich wiederholbaren Ergebnisse mit sich brachte. Er beschreibt die Jahre des Wirtschaftswunders, in der die Ärzte von allen Seiten hofiert wurden, und beklagt, wie sehr sich die Zeiten geändert haben und wie sehr sich die Medizin immer mehr ökonomischen Gesichtspunkten unterordnen muss. Er geht dann auf neue gesundheitspolitische Rahmenbedingungen ein, die zu einer Medizin ohne Ethik führen könnten. Im letzten Kapitel werden noch einmal berufsständische und gesellschaftspolitische Aspekte angesprochen. Der Autor betont, dass Ärzte und Apotheker nicht mehr als Hauptakteure staatlicher Gesundheitsfürsorge gefragt sind, sondern als abhängige Mitwirkende im großen wirtschaftlichen Verteilungsspiel eingesetzt werden. So sei es nur logisch, dass selbst der behördliche Kern des öffentlichen Gesundheitssystems den Ärzten zunehmend entfremdet wird.