Es ist fast zu viel für ein einziges Leben, was der Tropenarzt, evangelische Pfarrer, Philosoph und begnadete Organist Albert Schweitzer (1875-1965) leistete. Der Pfarrerssohn aus dem Elsass startet eine vielversprechende wissenschaftliche Karriere als Theologe, obwohl er auch Musikwissenschaftler hätte werden können. Doch mit dreißig Jahren beginnt er Medizin zu studieren. Seine Berufung sieht er in Zentralafrika - er will sich als Arzt dem "unmittelbaren menschlichen Dienen" weihen und baut in Lambarene (Gabun) ein Urwaldhospital auf. Zur weltbekannten Ikone wurde der Friedensnobelpreisträger mit Schnauzbart und Tropenhelm durch seine Lehre von der "Ehrfurcht vor dem Leben" und den Kampf gegen die Atombombe. Was trieb Albert Schweitzer an? Warum wurde er gleichzeitig bewundert und belächelt? Die Biografie von Lothar Simmank sucht reportageartig nach den Spuren eines großen Protestanten, der in das dritte Jahrtausend hinein wirkt.