"Papa, bist du gegen die Diktatur?", fragt Pedro. Seine Eltern überlegen und nicken dann. "Bin ich auch gegen die Diktatur?", fragt Pedro weiter. "Nein", antworten die Eltern. "Kinder sind Kinder und deshalb gegen gar nichts." Am nächsten Tag kommt ein Hauptmann in die Schule und fordert Pedro und die anderen Kinder auf, einen Aufsatz darüber zu schreiben, wie ihre Familien die Abende verbringen. Instinktiv schützt Pedro durch seinen Aufsatz die Eltern davor, in Verdacht zu geraten. Ein preisgekröntes Kinderbuch über das Verständnis von Recht und Unrecht, über Vertrauen und Verrat, über Angst und Mut.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Diese "kurzen Geschichte über die Diktatur" dürfte hiesigen, in demokratischen Verhältnissen aufgewachsenen Kindern ziemlich befremdlich vorkommen, meint Siggi Seuss, die aber feststellt, dass davon abgesehen der chilenische Autor, der lange im Exil gelebt hat, seinen kleinen Helden als Kind "wie jedes andere" schildert. Antonio Skarmeta ist es gelungen, das schwierige Thema kindgerecht umzusetzen, lobt sie. Nirgends werde er belehrend, sondern er befinde sich immer auf "Augenhöhe" seiner kindlichen Leser. Gerade durch das "Unspektakuläre" seiner Erzählweise, die "unaufdringlich und leise" daher kommt, gelingt es dem Autor, den "Verfall des Menschlichen in einer Diktatur" eindringlich darzustellen, so die Rezensentin beeindruckt. Mit den Illustrationen ist aus der Geschichte außerdem ein richtiges "Buchkunstwerk" geworden, in dem die bedrohliche Atmosphäre adäquat umgesetzt wird, meint Seuss überzeugt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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