Dieses Buch hat eine erstaunliche Geschichte. Geschrieben in den Trümmerjahren 1947/48 kommt das vollständige Manuskript erst 1983 zur Veröffentlichung, nachdem allerdings Teile der kulturphilosophischen Reflexionen des ursprünglich expressionistischen Dichters und späteren DDR-Kulturministers Aufnahme in sein Tagebuch 1950 'Auf andere Art so große Hoffnung' gefunden haben. Das hatte sicher mit den quälenden Fragen zu tun, die Becher sich und seiner Zeit stellte, und deren Beantwortung nicht über kurz oder lang zu erzwingen war. Schließlich werden hier Grundprobleme menschlicher Existenz berührt. In diesen hundert kurzen Prosastücken will der Dichter die Verzagten und Entmutigten, die Gleichgültigen und Verschreckten wieder aufrichten und aufrütteln. Seine gleichnishaften Betrachtungen erinnern in ihrer Tiefe an Blaise Pascals 'Pensees'. Obwohl bereits historisches Dokument, ein in seiner Aktualität beklemmendes und in seiner sozialen Verantwortung mitreißendes Buch.