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Wie lässt sich die unwahrscheinliche Institutionalisierung der Empirischen Bildungsforschung in Deutschland erklären? Aus Perspektive einer institutionalistischen Wissenschaftssoziologie beleuchtet Enno Aljets die Interdependenzen zwischen Wissenschaft und Politik. Er analysiert, wie sich in den 1990er Jahren ein Tauschgeschäft etablieren konnte, bei dem die Wissenschaft hohe Autonomie und umfangreiche Forschungsressourcen erhielt und der Politik im Gegenzug anwendbares "Steuerungswissen" für eine "evidenzbasierte Bildungspolitik" in Aussicht gestellt wurde. In der Folge entwickelten sich…mehr

Produktbeschreibung
Wie lässt sich die unwahrscheinliche Institutionalisierung der Empirischen Bildungsforschung in Deutschland erklären? Aus Perspektive einer institutionalistischen Wissenschaftssoziologie beleuchtet Enno Aljets die Interdependenzen zwischen Wissenschaft und Politik. Er analysiert, wie sich in den 1990er Jahren ein Tauschgeschäft etablieren konnte, bei dem die Wissenschaft hohe Autonomie und umfangreiche Forschungsressourcen erhielt und der Politik im Gegenzug anwendbares "Steuerungswissen" für eine "evidenzbasierte Bildungspolitik" in Aussicht gestellt wurde. In der Folge entwickelten sich vielfältige Strukturdynamiken, die der Autor hinsichtlich ihrer Wechselwirkungen in verschiedenen Akteurkonstellationen untersucht. Erst diese analytische Rekonstruktion im Zeitverlauf verdeutlicht, wie sehr der rasche Aufstieg auch von kontingenten Bedingungen und transintentionalen Effekten abhängt.
Autorenporträt
Dr. Enno Aljets ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bremen.
Rezensionen
"... Aljets gelingt es mit einer ausführlichen, detaillierten und materialreichen historischen Analyse, den Aufstieg der EBF in Deutschland aus einer akteur- und differenzierungstheoretischen Perspektive sehr gut nachvollziehbar zu rekonstruieren. Dies gelingt ihm nicht zuletzt durch eine gekonnte Leserführung. Hervorzuheben ist auch der Anspruch des Autors, Empirie und Theorie konsequent und kontinuierlich aufeinander zu beziehen, um die vielschichtigen Beziehungen der Wissenschaft mit ihren sozialen und politischen Kontexten herauszuarbeiten ..." (PD Dr. Christian Imdorf, in: Soziologische Revue, Jg. 41, Heft 1, 2018)
"... dem Autor gelingt es mit einer unerwarteten Hellsichtigkeit, den Aufstieg der empirischen Bildungsforschung aus der eher belächelten pädagogischen Nische zum Kerngeschäft pädagogischer Forschung in seiner Vielschichtigkeit ...überzeugend zu interpretieren. ... Aljets macht sich weder zum Ankläger noch zum Anwalt der empirischen Bildungsforschung. Dasmacht den Zauber dieses Buches aus ... Es ist die Anwendung eines wissenschaftssoziologischen Begriffsinstrumentariums, die dieses Buch zu einem analytischen Glanzstück macht ..." (Kai S. Cortina, in: Zeitschrift für Pädagogik, Heft 6, November -Dezember 2015)