Ina Kosmos ist Expertin für Farben, eigentlich will sie selbst Künstlerin sein. Aber sie leidet seit zehn Jahren an einer Blockade, kann nicht zeichnen und malen und hat sich ganz auf die Förderung anderer Künstler spezialisiert. Als sie gezwungen ist, ihre Galerie aufzugeben, bricht für sie eine Welt zusammen. Sie erhofft sich Trost bei ihrem Freund, dem Kunstfälscher Zack Eisenfell, stattdessen versucht er sie zu überreden, in sein Geschäft einzusteigen. Da entdeckt Ina bei einer Auktion in London ein Frauenporträt, in dem sie einen noch unbekannten Leonardo da Vinci vermutet. Sie wird überboten, setzt aber fortan alles daran, das Bild zu finden und Leonardos Urheberschaft zu beweisen. Fünfhundert Jahre früher erlebt Georg Tannstetter, Sterndeuter und angehender Leibarzt des Kaisers Maximilian I., die Entstehung des Bildes am Mailänder Hof, an dem auch Leonardo da Vinci Hofkünstler ist. Allerdings wird Tannstetter von der Herzogsfamilie getäuscht und braucht viele Jahre, um demGeheimnis des Porträts auf die Spur zu kommen.
Ein atmosphärischer, inspirierender, farbenprächtiger Roman über den Kosmos der schönen Künste und die Kraft der Kreativität.
Ein atmosphärischer, inspirierender, farbenprächtiger Roman über den Kosmos der schönen Künste und die Kraft der Kreativität.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 11.04.2018Farben der
Geschichte
Stephanie Schusters
neuer Roman
Auslöser für den Roman Stephanie Schusters war ein Dokumentarfilm über das Gemälde „La bella principessa“. Darin ging es um einen Kunsthändler, der das Bild bei einer Auktion entdeckt und den der Widerspruch zwischen Katalogtext und Darstellung stutzig gemacht hatte. Angeblich handelte es sich um ein deutsches Gemälde aus dem 19. Jahrhundert, doch Malweise, Kleidung und Frisur deuteten auf ein viel höheres Alter hin. Der Händler bat den Leonardo-da-Vinci-Experten Martin Kemp um eine Analyse des Porträts. Und erfuhr, dass es auf Kalbshaut aus der Zeit der Renaissance gemalt worden war.
Ein guter Stoff für eine Schriftstellerin, die jahrelang Kinder- und Jugendbücher illustrierte, bevor sie zu schreiben begann. Allerdings begnügt sich Stephanie Schuster in ihrem Roman „Der Augenblick der Zeit“ (Blessing) nicht mit der Gegenwart und ihrer Heldin Ina Kosmos, die als Malerin und Expertin für Farben das kunsthistorische Rätsel zu lösen versucht. Schuster versetzt den Leser mit einer zweiten Erzählebene 500 Jahre zurück an den Mailänder Hof. Dort erlebt der angehende Arzt und Brautwerber Georg Thanstetter die Entstehung des Gemäldes mit. Allerdings trickst die Herzogfamilie der Sforzas den Habsburger Abgesandten aus. Schuster hat die Historie gründlich recherchiert, der detailreiche Roman ist spannend und unterhaltsam zu lesen.
Es ist übrigens nicht ihr erster Roman; bisher schrieb die Pöckinger Autorin unter Pseudonymen: als Ida Ding Regionalkrimis, als Rebecca Abe zwei Romane und als Stephanie Fey eine Thriller-Trilogie.
SRH
Stephanie Schuster: Der Augenblick der Zeit; Do., 12. April, 20 Uhr, Kultur-Etage Messestadt, Riem Arcaden
LESENSWERT
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Geschichte
Stephanie Schusters
neuer Roman
Auslöser für den Roman Stephanie Schusters war ein Dokumentarfilm über das Gemälde „La bella principessa“. Darin ging es um einen Kunsthändler, der das Bild bei einer Auktion entdeckt und den der Widerspruch zwischen Katalogtext und Darstellung stutzig gemacht hatte. Angeblich handelte es sich um ein deutsches Gemälde aus dem 19. Jahrhundert, doch Malweise, Kleidung und Frisur deuteten auf ein viel höheres Alter hin. Der Händler bat den Leonardo-da-Vinci-Experten Martin Kemp um eine Analyse des Porträts. Und erfuhr, dass es auf Kalbshaut aus der Zeit der Renaissance gemalt worden war.
Ein guter Stoff für eine Schriftstellerin, die jahrelang Kinder- und Jugendbücher illustrierte, bevor sie zu schreiben begann. Allerdings begnügt sich Stephanie Schuster in ihrem Roman „Der Augenblick der Zeit“ (Blessing) nicht mit der Gegenwart und ihrer Heldin Ina Kosmos, die als Malerin und Expertin für Farben das kunsthistorische Rätsel zu lösen versucht. Schuster versetzt den Leser mit einer zweiten Erzählebene 500 Jahre zurück an den Mailänder Hof. Dort erlebt der angehende Arzt und Brautwerber Georg Thanstetter die Entstehung des Gemäldes mit. Allerdings trickst die Herzogfamilie der Sforzas den Habsburger Abgesandten aus. Schuster hat die Historie gründlich recherchiert, der detailreiche Roman ist spannend und unterhaltsam zu lesen.
Es ist übrigens nicht ihr erster Roman; bisher schrieb die Pöckinger Autorin unter Pseudonymen: als Ida Ding Regionalkrimis, als Rebecca Abe zwei Romane und als Stephanie Fey eine Thriller-Trilogie.
SRH
Stephanie Schuster: Der Augenblick der Zeit; Do., 12. April, 20 Uhr, Kultur-Etage Messestadt, Riem Arcaden
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"Stephanie Schuster kennt sich aus mit dem Verfassen guter, spannender, lesenswerter Bücher." Süddeutsche Zeitung