Weibliche Führungskräfte sind im internationalen Management noch immer deutlich unterrepräsentiert, obwohl die Zahl an hoch qualifizierten und karriereorientierten Frauen, die auch auf internationaler Ebene eine Karriere anstreben, stetig zunimmt. Bislang fehlt es jedoch an Beiträgen, die den Aspekt der Unterrepräsentanz von Female Expatriates differenziert betrachten und nicht als bloßen quantitativen Tatbestand abbilden. Die vorliegende Arbeit untersucht auf Basis einer empirischen Studie der TOP 500 Unternehmen in Österreich, ob eine Auslandsentsendung für weibliche Führungskräfte ganz grundsätzlich ein Diskriminierungspotenzial in sich birgt und eine weitere Hürde für den Karriereverlauf von Frauen darstellt. Es wird somit überprüft, ob in der Entsendungspraxis der Unternehmen eine Diskriminierung, eine bloße quantitative Unterrepräsentanz oder vielleicht sogar eine Bevorzugung von weiblichen Führungskräften vorliegt, indem der Anteil von Frauen an Führungskräften in Österreich mit dem Anteil von Frauen an Führungskräften, die ins Ausland geschickt werden, verglichen wird. Daran anschließend werden die Gründe für die Diskriminierung bzw. Unterrepräsentanz von Female Expatriates untersucht, wobei die Erkenntnisse, die aus dem empirischen Teil der Arbeit hervorgehen, eingearbeitet werden. Die Arbeit leistet somit einen wesentlichen Beitrag zu einer differenzierten Betrachtung der Unterrepräsentanz von Female Expatriates am Beispiel von Österreich.