Tja. Viel wurde geredet und geschrieben, seit der Film in den Kinos startete. Bis zu diesem Zeitpunkt ging ich davon aus, daß Aust lediglich das Drehbuch geschrieben hatte; daß es einen 660 Seiten starken Wälzer schon viel eher gab, war mir neu.
Aust trägt Mosaik-Steinchen jener Zeit zusammen und
zeichnet ein Bild in knackig-kurzen Abschnitten, die ein wenig ans MTV-Zeitalter erinnern. Das tut…mehrTja. Viel wurde geredet und geschrieben, seit der Film in den Kinos startete. Bis zu diesem Zeitpunkt ging ich davon aus, daß Aust lediglich das Drehbuch geschrieben hatte; daß es einen 660 Seiten starken Wälzer schon viel eher gab, war mir neu.
Aust trägt Mosaik-Steinchen jener Zeit zusammen und zeichnet ein Bild in knackig-kurzen Abschnitten, die ein wenig ans MTV-Zeitalter erinnern. Das tut dem ganzen aber kein Abbruch, im Gegenteil.
Teilweise trockene Politik-Tristesse wird damit interessant. Für mich geradezu spannend.
Auch wenn Aust einige Mal ins Romanlastige abdriftet (nicht mal Zeitzeugen werden wissen, wer wann grinste, etc.).
Ich selbst bin an diesem Thema bisher recht desinteressiert vorbei gekommen. Irgendwo in meinem Hinterkopf trug ich sogar einen Promille-Satz an Sympathie für diese Menschen, die seinerzeit immerhin aus der Hüfte kamen und etwas taten, nicht nur seierten. Daß es die falschen Mittel waren, muß hier nicht erwähnt werden.
Aust bringt mir diese Gruppe um Baader, Meinhof und Ensslin verdammt näher: eine Trümmertruppe, die den Anspruch politischer Revolution vor sich hertrieb, die viel Schwachsinn von sich gab und letztendlich zu Mitteln griff, die ihre wahren Ziele offenbarten: Zerstören, was geht. Immer nach dem Motto: Wir sind dafür, daß wir dagegen sind.
Und das hielt nicht mal lange an. Die politische Motivation - wenn man sie denn als solche bezeichnen will - wich alsbald dem selbstverliebten Feiern der eigenen Größen und dem Ziel, die Mörder aus den eigenen Reihen freizupressen.