1940, der Zweite Weltkrieg wütete in Europa, schrieb George Orwell den Essay 'Im Innern des Wals', in dem er die Freiheit des Künstlers, sich von den Problemen der Welt abzuwenden, verteidigte - obwohl er selbst ein eminent politischer Autor war. Auf diesen berühmten Essay antwortet Ian McEwan in seiner 'Orwell Memorial Lecture', die erstmals in Buchform erscheint, und bezieht Orwells Überlegungen auf unsere Gegenwart.
»Ian McEwan gilt als einer der besten britischen Autoren der Gegenwart.« Thomas David / Stern Stern
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Zwei große englische Autoren aus unterschiedlichen Epochen in einem "imaginären Gespräch" zusammengebracht - Rezensent Harald Eggebrecht erscheint das eine hervorragende Idee zu sein, und nach der Lektüre dieser beiden Essays sieht er sich bestätigt. Ian McEwan kommentiert George Orwells Essay von 1940. Interessanterweise schrieb Orwell, dessen Werke dezidiert politisch ausgerichtet sind, darüber, dass Kunst nur von Bestand sei, wenn sie keiner ideologischen Agenda folge, erklärt der Rezensent. Im Gegenteil müsse sie alltägliche Momente einfangen und ein Autor ganz auf sich selbst konzentriert schreiben. Diese These vom Schreiben aus dem "Bauch des Wals" heraus, greift Ewan auf, so Eggebrecht. Und obwohl er einige Gegenargumente finde, stimme er Orwell letztendlich zu: Um Wirken zu können müsse sich Kunst "nach ihren jeweils eigenen Bedingungen entfalten". Ob der Rezensent zustimmt, erfahren wir nicht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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