Revolutionen kommen unerwartet. Sie unterbrechen den Lebensfluß, bringen Unvorhergesehenes in die Welt. Nicht Ungleichheit und Ungerechtigkeit sind der Grund, auf dem sich Revolutionen vollziehen, sondern der Zerfall der Autorität und das Unvermögen der Herrschenden, sich an der Macht zu halten. Im Ausnahmezustand setzen sich stets die Entschlossenen durch, die Machtfragen durch Entscheidungen beantworten. Am Ende muß aber auch der Revolutionär absichern, was er sich erkämpft hat. Davon handelt dieses Buch: Vom Ort und der Zeit der Machtnahme und der Machtsicherung.
»Alles in allem hat Baberowski eine intellektuell anregende Darstellung der Russischen Revolution vorgelegt. Seine zugespitzten Argumente sind zwar durchaus diskussionswürdig - die insgesamt pessimistische Revolutionsauffassung fordert Widerspruch geradezu heraus (S. 108-110) -, dessen ungeachtet können die theoretischen Refexionen allen, die sich mit Fragen der Revolutionsforschung auseinandersetzen, nur empfohlen
werden.« Frank Jacob, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, Bd. 69, 9/2021
werden.« Frank Jacob, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, Bd. 69, 9/2021