In der Forschung wird Schopenhauer häufig als Vorläufer der Existenzphilosophie ausgewiesen. Allerdings fehlt es an einschlägigen textimmanent orientierten Belegen, auch bestreiten Exponenten der Existenzphilosophie Schopenhauers Pionierrolle auf diesem Gebiet. Die vorliegende Untersuchung versucht, diese Leerstelle auszufüllen. Dabei soll vor allem der Reichhaltigkeit und Vielfältigkeit des Menschenbildes bei Schopenhauer Rechnung getragen werden. Eine Analyse seines Schrifttums zeigt, daß Schopenhauers Menschenbild weit über existentialphilosophische Fragestellungen hinausgreift. Besonders berücksichtigt wird hier die Mehrdimensionalität von Schopenhauers Arbeit. Erstmals wird der Versuch unternommen, seine Aussagen in einen kohärenten Zusammenhang zu bringen.