Nach den Niederlagen bei Jena und Auerstedt im Oktober 1806 brach das ebenso hoch eingeschätzte wie stark überschätzte preußische Militär kollapsartig in sich zusammen: Festungen kapitulierten vor der vorrückenden französischen Armee, und auch die Reste des Heeres streckten bei Prenzlau die Waffen. Napoleon zog als strahlender Sieger in Berlin ein, der preußische König Friedrich Wilhelm III. floh mit seinem Hof nach Ostpreußen. Nach der Okkupation Preußens durch die napoleonischen Truppen veränderten sich die Zensurbedingungen für die preußische Publizistik komplett. Nun meldeten sich mit Vehemenz Stimmen zu Worte, die im alten Preußen still geschwiegen oder bestenfalls ihre Diskursbeiträge nur sehr behutsam geäußert hatten. Damals entwickelte sich ein mit der Schreibfeder ausgetragener „Krieg der Meinungen“, in dem Publizisten wie Friedrich Buchholz, Friedrich von Cölln, Hans von Held, Christian von Massenbach und Julius von Voß und andere Ursachenforschung für den mit der militärischen Niederlage einhergehenden Zusammenbruch des preußischen Staates betrieben und mit ihrer oftmals ätzenden Kritik an den Zuständen des ancien régime nicht hinterm Berg hielten. Diese Studie aus dem Jahre 1988 beleuchtet die in diesem Zusammenhang entstandenen Schriften des Berliner Publizisten Julius von Voß. Sie wurde von den damaligen Gutachtern, den Professoren Dirk Grathoff und Joachim Dyck, mit "sehr gut" bewertet und von der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg als Magisterarbeit angenommen. Da seinerzeit nur wenige Pflichtexemplare gedruckt wurden, erschien es jetzt, da die Ergebnisse der Arbeit nach wie vor aktuell sind, geboten, sie einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.