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In einem renommierten New Yorker Verlagshaus geschieht ein Verbrechen: Der Starlektor Parker Foxcroft wird in seinem Büro ermordet aufgefunden. Kaum ein Mitarbeiter im Haus, den Foxcroft nicht in irgendeiner Form beleidigt hätte, ferner gedemütigte Autoren und verschmähte Geliebte - Verdächtige gibt es genug. Aber die Ermittlungen der Polizei konzentrieren sich hauptsächlich auf den Verleger Nicholas Barlow, der wenige Tage vor dem Mord eine lautstarke Auseinandersetzung mit dem Lektor hatte. So sieht Barlow keinen anderen Ausweg, als Amateurdetektiv zu spielen, um den Verdacht von sich…mehr

Produktbeschreibung
In einem renommierten New Yorker Verlagshaus geschieht ein Verbrechen: Der Starlektor Parker Foxcroft wird in seinem Büro ermordet aufgefunden. Kaum ein Mitarbeiter im Haus, den Foxcroft nicht in irgendeiner Form beleidigt hätte, ferner gedemütigte Autoren und verschmähte Geliebte - Verdächtige gibt es genug. Aber die Ermittlungen der Polizei konzentrieren sich hauptsächlich auf den Verleger Nicholas Barlow, der wenige Tage vor dem Mord eine lautstarke Auseinandersetzung mit dem Lektor hatte. So sieht Barlow keinen anderen Ausweg, als Amateurdetektiv zu spielen, um den Verdacht von sich abzuwenden. Der Hinweis, der ihn dann zum wahren Täter führt, kann nur von einem literarisch Bewanderten entschlüsselt werden...
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.01.1998

Attila in der Lektorenstube
Wenn der Fachmann erzählt: Robert Carter läßt in Verlagen morden

Das Buch des einstigen Lektors und Verlegers Robert Carter, das vor drei Jahren in den Vereinigten Staaten unter dem Titel "Final Edit" (Letzte Ausgabe) erschien, heißt in der deutschen Übersetzung etwas farblos "Der Bestseller". Vielleicht mußte die doppelbödige Anspielung des Originaltitels unter den Tisch fallen. Was den Roman jedoch auszeichnet, sind seine amüsanten, an den Kenner des Buchmarktes appellierende Verweise auf die Rückseiten der Bücherwelt, die Innenseiten der Verlage - und die Literaturgeschichte.

Carter erzählt schwerelos eine gutgelaunte Mord- und Totschlagsgeschichte. Er macht sich über eine Branche lustig, auf die "die Verdorbenheit der Wallstreet und der seichte Rummel von Hollywood abgefärbt haben". Zwischen lockeren Dialogen wimmelt es dabei von beiläufig eingestreuten Hinweisen auf Thomas Mann, James Joyce, Shakespeare oder Günter Grass. Bekannte Personen der Buchhandelslandschaft huschen vorüber - und wer sich einmal in den Verlagsbüros von Manhattan, in den Literatenclubs, einschlägigen Restaurants und anderen Verlegertreffs von New York am großen Gewinnspiel um Buchrechte beteiligt hat, wird die Orte des Geschehens mühelos wiedererkennen.

Doch vor diesem Hintergrund erzählt Carter auch eine kleine Geschichte um einen nicht ganz typischen Verleger, seinen gewitzten, aber körperbehinderten Bruder und ein wahres Ekel von Lektor. Dieser - "eine Art Attila der Verlagsbranche" - wird zu Beginn das Opfer eines mörderischen Überfalls. Ehrgeizige und erfolglose Autoren, verführerische Buch- und Liebeskünstlerinnen und natürlich einige Polizisten ergänzen das Personal. Damit der kriminalistischen Spannung Genüge getan wird, fließt gelegentlich Blut, bleibt bis zuletzt jede und jeder verdächtig, wird die kombinatorische Leselust immer neu angestachelt.

Carter hat bei seiner Lektorentätigkeit das Handwerk der leichten, aber nicht banalen Unterhaltung gut gelernt. Am Ende, wenn der Lektoren-Mord vor seiner Auflösung steht, verknotet Carter sein verlegerisches Wissen noch einmal mit einem hübschen Coup, von dem hier nur so viel verraten werden soll: Das Auffinden des Täters gelingt erst nach der Entdeckung eines bekannten Schriftstellernamens in ungewöhnlichem Zusammenhang. Was der Leser über diesen Schriftsteller erfährt (oder weiß), scheint selbstverständlich zu sein. Aber gab oder gibt es da nicht noch einen andern, zu trauriger Berühmtheit gelangten Autor dieses Namens, an den man sich im Zusammenhang mit einem betrügerischen Verbrechen erinnert? Carters Lust am Untergang präsentiert manche Stolpersteine. Er selbst hüpft leichtfüßig über die Klippen seines literarischen Rätselspiels hinweg und zieht den zugleich verblüfften und erheiterten Leser hinter sich her. MATTHIAS WEGNER

Robert Carter: "Der Bestseller". Roman. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Dirk von Gunsteren. Diogenes Verlag, Zürich 1997. 324 S., geb., 39,- DM.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Das amüsante Buch liest sich stellenweise wie ein Crashkurs für Menschen aller Altersstufen, die verrückt genug sind, um Schriftsteller werden zu wollen."(Wiener Zeitung) "Carter brilliert mit witzigen Anekdoten aus der Verlagsszene und hat mit Nick Barlow einen Protagonisten geschaffen, der passende Zitate und die schönen Dinge des Lebens zu schätzen weiß."(Publishers Weekly) "Der Bestseller ist als Spiel mit den klassischen Formelementen des Genres angelegt. Mit Esprit entfaltet Robert Carter eine kleine Poetik des klassischen Detektivromans, wobei der entscheidende clue wiederum literarischer Art ist. Carters Roman verfügt dabei über Stil. Es bereitet Vergnügen zu lesen, wie sich sein Ich-Erzähler mit Selbstironie als Genußmensch, Snob und Schwadroneur präsentiert."(Neue Zürcher Zeitung) "Viel Witz, Sex, Beziehungs(ab-)normalitäten, eine Prise Agatha Christie und ein überraschender Schluß machen dieses kurzweilige Buch zur Pflichtlektüre für Krimifans."(Max)