Gebirsräume gelten als besonders sensibel in Bezug auf natürliche Umweltveränderungen und menschliche Aktivitäten. Der Biosphärenpark Gurgler Kamm im Tiroler Ötztal (Österreich) wurde 1973 eingerichtet, um die Interaktionen zwischen Mensch und Umwelt im Hochgebirge während der entscheidenden Phase des Überganges von der extensiven Landwirtschaft zum Massentourismus exemplarisch zu untersuchen. Nach dem vorzeitigen Ende des Projektes blieben die Ergebnisse jedoch auf Detailuntersuchungen der jeweiligen Fachrichtungen beschränkt.In seiner Arbeit legt Reinhard Starnberger erstmals einen integrativen landschaftsökologischen Überblick über Vegetation und Böden des Biosphärenparks Gurgler Kamm dar, der exemplarisch für viele vergleichbare Hochgebirgsregionen der Alpen steht. Neu ist die Wahl der Landschaftsebene als Bearbeitsungsmaßstab und die Betrachtung der Vegetation zusammen mit den Gebirgsböden, denen in der einschlägigen Literatur bisher noch zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit liegt auf dem Gebiet der statistischen Analysen vegetationskundlicher und ökologischer Daten sowie der Modellierung der räumlichen Verbreitung der Vegetation.