Wer sich selbst, seinen Kindern und Enkelkindern einmal wieder etwas richtig Gutes tun möchte und dafür eine spannende und herzerfrischende Fantasie-Geschichte zum Träumen und Vorlesen sucht - was man ja nicht nur in der Adventszeit tun sollte - dem möchte ich "Der blaue Mondstein" von Tonke Dragt
empfehlen.
Ich jedenfalls habe so ein wunderschönes Märchen, bei dem man sich unwillkürlich fragt,…mehrWer sich selbst, seinen Kindern und Enkelkindern einmal wieder etwas richtig Gutes tun möchte und dafür eine spannende und herzerfrischende Fantasie-Geschichte zum Träumen und Vorlesen sucht - was man ja nicht nur in der Adventszeit tun sollte - dem möchte ich "Der blaue Mondstein" von Tonke Dragt empfehlen.
Ich jedenfalls habe so ein wunderschönes Märchen, bei dem man sich unwillkürlich fragt, ob nicht doch irgendeine vergessene Kindheitserinnerung oder gar ein Fünkchen Wahrheit darin verborgen ist, wie in allen alten Legenden, schon lange nicht mehr geniessen dürfen.
Umso mehr freut es mich, nun wieder eines vorstellen zu dürfen:
Als Joost ganz klein war, wollte er fliegen können wie ein Vogel. Seine Großmutter verriet ihm, dass das nur möglich sei, wenn der Mond blau sei und dass das immer etwas Besonderes sei, weil es nicht oft vorkäme.
Joost glaubte seiner Großmutter und erlebte viele zauberhafte Abenteuer, flog mit dem Feuervogel, von dem er eine Zauberfeder bekam, lernte Zauberer und fantastische Orte kennen und holte seiner Großmutter sogar einmal einen echten Stern für ihren Zauberhut vom Himmel. Auch in den geheimen Hallen von Magog, dem schrecklichen König der Unterwelt war er mal gewesen, zusammen mit Pfeil, seinem Kater, der dann zum Tiger wurde. Es geschah eben einfach immer etwas Besonderes, wenn der Mond blau war, genau so, wie seine Großmutter es gesagt hatte.
Als Joost aber älter wurde, hänselten ihn seine Mitschüler, wenn er seine Abenteuer erzählte und glaubten ihm nicht...und irgendwann begann Joost selbst daran zu zweifeln, dass er all seine Abenteuer auch erlebt haben soll. Es hört ihm sowieso nur noch die Gretel zu, wenn er seine Geschichten erzählt. Er möchte, dass seine Großmutter, mit der er allein im Wald lebt, nicht mehr als Hexe verlacht wird, möchte von den anderen Kindern akzeptiert werden, mit ihnen befi-eundet sein, dazu gehören, nicht mehr einsam sein und auch das Spiel mitspielen, dass die Mädchen gerade wieder auf dem Schulhof begonnen haben zu spielen...ein Spiel von Magog, der diejenigen in die Unterwelt zu locken versucht, die auf seine Lockungen hören und besitzen wollen, was er ihnen verspricht.
Und eines Tages erscheint er wirklich während des Spieles der Kinder und verspricht Joost einen blauen Mondstein, wenn er ihm in die Unterwelt folgen kann und sich den Stein selber holt.
Damit beginnt ein herrliches, traumhaftes und spannendes Märchen, das vollgepackt ist mit Rätseln und Abenteuern, die es zu bestehen gilt. Verfluchte Prinzen müssen gerettet, zauberkundige Prinzessinnen befreit, fantastische Orte entdeckt, Gefahren überwunden und die eigenen Fähigkeiten klug genutzt werden.
Und dieses Märchen ist außerdem eine Geschichte von Liebe, Zusammenhalt und Freundschaft, ohne die man gegen die grausamen Zauberkräfte des hinterlistigen Königs der Unterwelt nicht ankäme. Denn, wie sein Bruder, der König des Meeres sagt: "Grausam und hart darf man sein. So ist halt die Natur. Aber nicht gemein!"
Mit diesem schmalen, aber prall gefüllten Buch hat Tonke Dragt erneut ein Beispiel ihrer wunderbaren, unglaublich dichten phantasiereichen Erzählkunst geliefert, die für Jung und Alt geeignet ist und die für jeden etwas Besonderes bereithält...wenn der Mond blau wird.