Im Dezember 1911 gründeten Wassily Kadinsky, Alfred Kubin, Franc Marc und Gabriele Münter in München den Künstlerverein „Der Blaue Reiter“. Das Ziel dieser künstlerischen Vereinigung war, mit den alten Maltraditionen der Akademien zu brechen, eine Plattform für eine „Neue Kunst“ zu erschaffen und
neue künstlerische Ausdrucksformen zu erschaffen. „Der Blaue Reiter“ umfasste dabei die neueste…mehrIm Dezember 1911 gründeten Wassily Kadinsky, Alfred Kubin, Franc Marc und Gabriele Münter in München den Künstlerverein „Der Blaue Reiter“. Das Ziel dieser künstlerischen Vereinigung war, mit den alten Maltraditionen der Akademien zu brechen, eine Plattform für eine „Neue Kunst“ zu erschaffen und neue künstlerische Ausdrucksformen zu erschaffen. „Der Blaue Reiter“ umfasste dabei die neueste malerische Bewegung in Frankreich, Deutschland und Russland und zeigte ihre feinen Verbindungsfäden mit der Gotik und den Primitiven, mit Afrika und dem großen Orient, aber auch mit der ursprünglichen Volkskunst und Kinderkunst.
Anlässlich des 100jährigen Jubiläums der Künstlervereinigung bringt der Philipp Reclam mit „Der Blaue Reiter“ eine Dokumentation heraus, die die Geschichte der Künstlergruppe darstellt, die der Kunst Anfang des 20. Jahrhunderts entscheidende Impulse gab.
Bereits 1986 erschien im Leipziger Reclam-Verlag als Band 1122 der Universal-Bibliothek eine „Dokumentation einer geistigen Bewegung“, die 1989 als zweite überarbeitete und 1991 als unveränderte dritte Auflage erschien.
Der Herausgeber Andreas Hüneke hatte vor 25 Jahren diese Bewegung ausführlich dokumentiert und kommentiert und eine Fülle von Materialien - Briefe, Erinnerungen, Aufsätze, Polemiken - so montiert, dass das widersprüchliche und farbige Schauspiel des „Blauen Reiters“ lebendig wurde. Die zahlreichen Dokumente und Zeugnisse gaben Auskunft über die künstlerische und kunsttheoretische Entwicklung, den Zeitgeist, die Gesellschaft und den politischen Unmut gegen den Wilhelminismus am Vorabend des Ersten Weltkriegs.
Für die vorliegende Neuauflage in der gelben Universal-Bibliothek des Reclam-Verlags Stuttgart wurden einige Kürzungen vorgenommen, die besonders die längeren theoretischen Texte betreffen. Diese sind heute für den Leser auch in anderen Publikationen leicht greifbar. Auch aus den Randbereichen der Thematik wurden einige Vorgänge herausgenommen. Dagegen sind einige wichtige Briefe in die Dokumentation neu aufgenommen worden. Grundprinzip blieb aber das Ziel, die wichtigsten Gedankengänge der Autoren möglichst klar erkennbar zu lassen.
Mit dieser Sammlung an Dokumenten über den „Blauen Reiter“, die durch zahlreiche Abbildungen, eine Zeittafel, ein Nachwort und ein Personenregister ergänzt wird, bekommt der Leser eine hervorragende Möglichkeit, alles Wissenswerte über den „Blauen Reiter“ und seine Künstler auf plastische und anschauliche Weise zu erfahren.
Manfred Orlick