Die Erzählung »Der Blumenkrieger« basiert auf einem Vorfall aus dem Berlin der Zwanziger Jahre: Max ¿Calistö Thielecke, der sich den Namen Sujamani gegeben hat, wird 1930 wegen Mordes an seiner Mutter verurteilt. Während der Untersuchungshaft schreibt er einen Lebensbericht. Der reale Lebensbericht liefert die Eckdaten dieses Textes ¿ einer zum Psychogramm eines Muttermörders verdichteten Erzählung. Die Autorin hat die Geschichte nach München verlegt und dem Protagonisten den Namen Ludwig Bücherl gegeben. Einfühlsam arbeitet sie die beklemmende Grundstimmung dieser MutterSohn-Tragödie heraus und zeichnet nach, wie der Sohn auf seiner Flucht vor der ihn vereinnahmenden Mutter in eine Fantasiewelt abdriftet. Denn in der wirklichen Welt ist er gezwungen, auf engstem Raum mit einer Mutter zusammen zu leben, die ihm kein eigenes Leben lässt. In der Welt in seinem Kopf, in der sich indianische Weltvorstellungen wahnhaft mischen, kann er sich neu erfinden und sogar die Katastrophe ¿ die Tötung seiner Mutter ¿ zu einem welterhaltenden Element verklären.
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