„Der böse Augustin“ von Livia Keltis habe ich als Taschenbuch mit 278 Seiten gelesen, die in 16 Kapitel eingeteilt sind. Zu Beginn ist noch ein Personenverzeichnis zu finden, was sehr hilfreich war.
Es ist das Jahr 1493. Ilse Kramer wohnt im Haus ihres Schwagers. Ihr Mann ist ständig geschäftlich
unterwegs. Im Haus wohnen noch einige Angestellte und Kinder. Außerdem kümmert sie sich um das…mehr„Der böse Augustin“ von Livia Keltis habe ich als Taschenbuch mit 278 Seiten gelesen, die in 16 Kapitel eingeteilt sind. Zu Beginn ist noch ein Personenverzeichnis zu finden, was sehr hilfreich war.
Es ist das Jahr 1493. Ilse Kramer wohnt im Haus ihres Schwagers. Ihr Mann ist ständig geschäftlich unterwegs. Im Haus wohnen noch einige Angestellte und Kinder. Außerdem kümmert sie sich um das Handelsunternehmen ihres Mannes und den Neubau eines Lagerhauses. Genau dort wird der Lehrling des Schmiedes tot aufgefunden. Da Ilse’s Sohn Barnabas und ihr Neffe Sebastian mit ihm zusammen gesehen wurden und das Messer der Jungs am Tatort lag, ist schnell ein Verdächtiger gefunden. Aber das lässt Ilse nicht zu. In Wels lodern wieder die alten Streitigkeiten zwischen den Bürgern und den Adligen auf und Ilse ist immer mittendrin. Der neue Kaplan Lorenz Mittenauer hat alle Hände voll zu tun, sie aus ihren missligen Lagen zu befreien. Denn sie will den Fall klären und beweisen, dass ihr Sohn nichts damit zu tun hat.
Ilse’s Familienverhältnisse waren gar nicht so einfach zu durchschauen, auch wegen der Kinder, da Johannes ihr zweiter Mann ist und Kinder mit in die Ehe gebracht und auch Christoph, ihr Schwager, ein Kind hat. Ihr Bruder ist der Stadtrichter und treibt auch bei seiner Schwester Strafgelder ein. Die Buben Barnabas und Sebastian haben nur Unfug im Sinn, der sogar gefährlich werden kann. Die Strafen dafür waren doch recht milde. Insgesamt ist es eine tolle Familie, die immer zusammenhält. Ilse ist eine mutige, kluge Frau, die ständig irgendwelche Blessuren hat. Zum Leidwesen ihrer Angestellten auch noch ihre Kleider schmutzig und kaputt macht. Das fand ich oft ziemlich lustig.
Der neue Kaplan Lorenz ist ein sehr geheimnisvoller Mann, der nicht viel über sich spricht. Er ist immer zu Stelle, wenn er gebraucht wird und kann sich auch ganz anständig prügeln. Zwischen ihm und Ilse entwickelt sich ein ganz besonderes Verhältnis und ich bin gespannt, was daraus wird bzw. werden darf. Ihr Mann wird nur namentlich ab und an erwähnt und spielt aktiv keine Rolle.
Auch die anderen Charaktere sind authentisch beschrieben. Gegen Ende des Buches erfährt man auch, was es mit dem bösen Augustin auf sich hat, der im Prolog gehängt wird.
Die Gestaltung finde ich rundum sehr gelungen. Das Cover gefällt mir sehr, ebenso wie die schöne Schriftart auf dem Cover und bei den Kapitelüberschriften. Das pass prima zu einem historischen Roman. Das Buch konnte ich sehr zügig lesen. Es ist sehr rasant geschrieben und die Handlung ohne ausschweifende Beschreibungen immer auf den Punkt gebracht.
Ich fand die Geschichte sehr mitreißend, spannend und etwas amüsant. Das Lesen hat mir großen Spaß gemacht und ich freue mich sehr darauf zu erfahren, wie es mit der Familie weitergeht.