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Der Zweite Weltkrieg wurde zu großen Teilen in der Luft ausgetragen: Bomber verwandelten europäische Städte in Ruinenfelder, allein in Deutschland starben über 450000 Menschen, 5 Millionen wurden obdachlos. Das Buch zur NDR-Fernsehdokumentation präsentiert den neuesten Stand der deutschen und internationalen Forschung für ein breites Publikum. Die leicht lesbare Darstellung mit vielen Fotos und Zeitzeugenberichten liefert einen Überblick über Ursachen und Folgen des Bombenkrieges, der nicht auf einseitige Opferbetrachtung zielt, sondern Daten und Fakten mit historischen Analysen und…mehr

Produktbeschreibung
Der Zweite Weltkrieg wurde zu großen Teilen in der Luft ausgetragen: Bomber verwandelten europäische Städte in Ruinenfelder, allein in Deutschland starben über 450000 Menschen, 5 Millionen wurden obdachlos. Das Buch zur NDR-Fernsehdokumentation präsentiert den neuesten Stand der deutschen und internationalen Forschung für ein breites Publikum. Die leicht lesbare Darstellung mit vielen Fotos und Zeitzeugenberichten liefert einen Überblick über Ursachen und Folgen des Bombenkrieges, der nicht auf einseitige Opferbetrachtung zielt, sondern Daten und Fakten mit historischen Analysen und politischen Hintergründen verbindet. Dadurch ist das Buch nicht nur für die jüngere Generation eine spannende Lektüre, sondern kann auch denen, die den Bombenkrieg miterlebten, Zusammenhänge neu erklären.Ausgehend von einer knapp gehaltenen Vorgeschichte, die von den Erfahrungen der Bombeneinsätze im Ersten Weltkrieg und im Spanischen Bürgerkrieg die Entwicklung bis zum Zweiten Weltkrieg nachzeichnet,
Autorenporträt
Rolf-Dieter Müller, geboren 1948, Studium der Geschichte, Politikwissenschaft und Pädagogik in Braunschweig und Mainz; 1981 Promotion; 1999 Habilitation. Er ist Mitarbeiter des Militärgeschichtlichen Forschungsamts der Bundeswehr in Potsdam und Professor für Militärgeschichte an der HU Berlin.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.11.2004

Schutt und Asche

DIE MEISTEN BOMBEN des Zweiten Weltkriegs fielen auf Soldaten - in der allgemeinen Erinnerung jedoch blieben die Opfer unter der Zivilbevölkerung. Rolf-Dieter Müller zeigt, wie mit der Entwicklung zuverlässiger Luftfahrzeuge eine Revolution in der Kriegführung einherging. Während sich in Großbritannien die Royal Air Force als unabhängige Teilstreitkraft emanzipierte, blieb Hermann Görings Luftwaffe immer den Bedürfnissen des Heeres dienstbar. Nicht nur in der Luftschlacht über England sollte sich dieser Mangel bemerkbar machen: Im Krieg gegen die Sowietunion war es nicht möglich, die feindliche Rüstungsindustrie zu treffen. Guernica, Warschau und Rotterdam waren keine Terrorangriffe auf die Zivilbevölkerung, sondern operative Unterstützung von Bodentruppen. Die starken Zerstörungen und die Verluste unter der Zivilbevölkerung waren technisch bedingt. Der strategische Luftkrieg wurde im Mai 1940 von Großbritannien mit einer Offensive gegen das Ruhrgebiet und Norddeutschland eröffnet, zu einem Zeitpunkt, als Winston Churchill seine Bereitschaft demonstrieren wollte, den Krieg fortzusetzen. Der Bombenkrieg gegen die Zivilbevölkerung blieb umstritten, zweimal war er Thema von Parlamentsdebatten. Amerikaner und Briten verfolgten dabei durchaus unterschiedliche Ziele: Die Briten setzten auf die Zerstörung von Industrie und Verkehrswegen in Städten, auch um Angst und Schrecken zu verbreiten, die Amerikaner griffen gezielt die zur Treibstoffversorgung notwendigen Einrichtungen und Industrien an. Luftstreitkräfte konnten diesen Krieg jedoch nicht allein entscheiden, er endete erst, als alliierte Bodentruppen fast das ganze Deutsche Reich besetzt hatten. Müller stellt die Bedingtheiten im historischen Kontext dar, ohne sich der Wertungen zu enthalten. Das gelungene Buch kann dazu beitragen, die derzeit politisierte Debatte zu versachlichen. (Rolf-Dieter Müller: Der Bombenkrieg 1939-1945. Ch. Links Verlag, Berlin 2004. 270 Seiten, 24,90 [Euro].

KLAUS A. LANKHEIT

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"Müller gelingt eine fundierte, stellenweise fesselnde Gesamtdarstellung der verheerenden Bombenkämpfe während des Zweiten Weltkrieges, er stellt die Analyse vor die grausige individuelle Erinnerung." (Tagesspiegel, 30.6.04) "Müllers Buch macht deutlich, dass der Bombenkrieg und die durch ihn erzwungenen Versuche zu seiner politischen und institutionellen Krisenbewältigung die deutsche Gesellschaft weit tiefgreifender veränderten, als dies bislang zur Kenntnis genommen worden ist - und das nicht nur für die Geschichte des NS-Staates, sondern auch für andere europäische Staaten im Totalen Krieg." (sehepunkte, 30.7.04) "Müller stellt die Bedingtheiten im historischen Kontext dar, ohne sich der Wertungen zu enthalten. Das gelungene Buch kann dazu beitragen, die derzeit politisierte Debatte zu versachlichen." (F.A.Z., 5.11.04)