Ein hochaktueller Roman über Politik und Kunst, Fakten und Fiktionen, und die Frage, was man für Ruhm und Reichtum alles tun würde. Martin Kreutzer will nach oben. Als Volontär einer überregionalen Berliner Tageszeitung muss er sich jedoch beweisen, denn Ruhm und Reichtum kriegt man nicht einfach geschenkt. Lukas Moretti war sein Kommilitone und schon damals in München ein Star unter den Studenten, doch inzwischen ist ihm der internationale Durchbruch gelungen. Vollmundig verspricht Martin der Chefredaktion, das Interview mit Moretti hundertprozentig einzutüten. So richtig kannte er ihn eigentlich damals nicht, aber was ist schon eine kleine Lüge, wenn sie einem die Chance gibt, auf Redaktionskosten nach München zu fahren und der Karriere einen Kickstart zu geben? Unglücklicherweise möchte Herr Moretti weder mit der Zeitung noch mit Martin Kreutzer etwas zu tun haben. Aber sich von einem wie Moretti die Karriere ruinieren lassen, noch bevor sie richtig Fahrt aufgenommen hat? Wer braucht schon so einen Phrasendrescher für ein Interview voller vorhersagbarer Phrasen? So schreibt Martin Kreutzer die ganze Nacht und ist am Ende überzeugt, dass die Redaktion seinen Einsatz würdigen wird. Doch als Lukas Moretti tot aufgefunden wird, nehmen die Dinge einen unvorhergesehenen Lauf. Die Redaktion beschließt, Martin auf den Fall anzusetzen, und schickt ihn nach Kirching, einen Münchner Vorort, in dem alles anfing und schrecklich enden wird …
Satiriker Moritz Hürtgen, vormals Chefredakteur des "Titanic"-Magazins, hat einen Roman über den Journalismus geschrieben, der Andreas Rüttenauer mehrere Lesarten ermöglicht. Protagonist Michael Kreutzer soll als Volontär einer Münchner Zeitung ein Interview mit dem Künstler Moretti führen, erfahren wir. Das Problem dabei: Moretti liegt tot am Bahndamm, Kreutzer denkt sich das Interview kurzerhand aus und kommt so zu - vielleicht etwas zweifelhaftem - journalistischen Ruhm. Die wilden Elemente von fliegenden Fischen und islamistischem Terror ermöglichen dem Rezensenten einerseits, hier eine düstere Journalismus-Fantastik zu lesen, andererseits weiß er, dass der Satiriker natürlich doppelbödig arbeitet und schlägt auch eine Amüsement-Lektüre vor. Aber auch zur Warnung diene "Der Boulevard des Schreckens." Rüttenauer muss gar nicht ansprechen, dass hier an den Fall Relotius gedacht werden kann.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Satiriker Moritz Hürtgen, vormals Chefredakteur des "Titanic"-Magazins, hat einen Roman über den Journalismus geschrieben, der Andreas Rüttenauer mehrere Lesarten ermöglicht. Protagonist Michael Kreutzer soll als Volontär einer Münchner Zeitung ein Interview mit dem Künstler Moretti führen, erfahren wir. Das Problem dabei: Moretti liegt tot am Bahndamm, Kreutzer denkt sich das Interview kurzerhand aus und kommt so zu - vielleicht etwas zweifelhaftem - journalistischen Ruhm. Die wilden Elemente von fliegenden Fischen und islamistischem Terror ermöglichen dem Rezensenten einerseits, hier eine düstere Journalismus-Fantastik zu lesen, andererseits weiß er, dass der Satiriker natürlich doppelbödig arbeitet und schlägt auch eine Amüsement-Lektüre vor. Aber auch zur Warnung diene "Der Boulevard des Schreckens." Rüttenauer muss gar nicht ansprechen, dass hier an den Fall Relotius gedacht werden kann.
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