Nimm dich in acht vorm Brabbelback
Der berühmte, schaurig schöne Nonsens-Vers von Lewis Carroll, phantastisch ins Bild gesetzt von Joel Stewart. Eine vergnügliche Bildlektüre für Kinder und Erwachsene. Mit englischem Originaltext. Und schon geht sie los, die abenteuerliche Jagd nach dem feuerfauchenden Brabbelback mit dem schwuchtelnden Schwert durch den Dusterwald. Schwip und schwap gehts dem Unhold mächtig an den Kragen. Der Brabbelback kann jetzt nicht mehr beißen. Joel Stewarts phantastische Bilder machen den berühmten Nonsens-Reim von Lewis Caroll, dem englischen "Jabberwocky" oder deutschen "Brabbelback", zu einer wahrhaft vergnüglichen Bildlektüre für Kinder und Erwachsene. Zum Vorlesen dringend empfohlen!
Der berühmte, schaurig schöne Nonsens-Vers von Lewis Carroll, phantastisch ins Bild gesetzt von Joel Stewart. Eine vergnügliche Bildlektüre für Kinder und Erwachsene. Mit englischem Originaltext. Und schon geht sie los, die abenteuerliche Jagd nach dem feuerfauchenden Brabbelback mit dem schwuchtelnden Schwert durch den Dusterwald. Schwip und schwap gehts dem Unhold mächtig an den Kragen. Der Brabbelback kann jetzt nicht mehr beißen. Joel Stewarts phantastische Bilder machen den berühmten Nonsens-Reim von Lewis Caroll, dem englischen "Jabberwocky" oder deutschen "Brabbelback", zu einer wahrhaft vergnüglichen Bildlektüre für Kinder und Erwachsene. Zum Vorlesen dringend empfohlen!
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.10.2003Nimm dich in acht vorm Brabbelback
Ein Bilderbuch zu Nonsense-Versen von Lewis Carroll
In Lewis Carrolls Alice hinter den Spiegeln entdeckt Alice im rätselhaften „Haus hinterm Spiegel” ein Buch, in dem ein Gedicht steht, das sie nicht recht begreift: „Jabberwocky”, im Deutschen bekannt als „Zipferlake”. Wer im Internet unter „jabberwocky.de” nachschaut, findet allein sieben unterschiedliche Übersetzungen von Carrolls Versen ins Deutsche, von „Jammerwoch” über „Schepperwocki” bis „Schlabberwork”. Christian Enzensbergers Übersetzung von 1963 („Zipferlake”) gilt dabei wohl noch immer als das Maß der Dinge.
Carrolls Nonsensgedicht lässt offensichtlich immer neue Übersetzungsvarianten zu, provoziert zugleich auch immer wieder neue bildhafte Interpretationen. Nun haben Lieselotte und Martin Remane zu den Zeichnungen des englischen Illustrators Joel Stewart einen weiteren Übersetzungsversuch gestartet, den Brabbelback. „Nimm dich in acht vorm Brabbelback, mein Sohn! Er beisst, wenn er dich packt. Reiss aus, reiss aus vorm Sabbelschnack, vorm Jubjub, der dich zwickt und zwackt!” Geblieben ist der sprachlichen Neuformulierung die Warnung vor dem gefährlichen Ungeheuer, dem Brabbelback; auf der Strecke geblieben ist in Teilen die Sprachkraft, die Lust am Erfinden absurder Wortkonstruktionen und am lautmalerischen Spiel. Aber offenkundig wendet sich diese Sprach- und Bildfassung an ein jüngeres Publikum im Bilderbuchalter, für das Joel Stewart eine naiv-phantastische Bildwelt erfunden hat, die noch Carrolls hintergründigen Humor in sich trägt. Seine skurrile Traumwelt ist bevölkert von fliegenden Fabelwesen, den „Flattrings”, die es sich zwischen merkwürdig bedruckten Bäumen in ihren Hängematten wohl gehen lassen, bis die Nachricht vom gefährlichen Brabbelback die Runde macht und alle zu den Waffen treibt. Wie kleine Ritter werden die kindlichen Figuren aufgerüstet. Wenn dann der Brabbelback „feuerfauchend” im Bild erscheint, wird der Schrecken bildnerisch durch Komik gebrochen, denn das Wesen erweist sich als eine Mischung aus Dinosaurier, Vogel Strauß und Clown. Ganz im Sinne von Alice’ absurden Erlebnissen entpuppt sich das Ungeheuer dann, wenn es von dem kindlichen Helden mit dem Schwert niedergestreckt wird, als Roboter, als Maschinenwesen, das wie ein kaputtes mechanisches Spielzeug auseinander fällt. Mit stolzem Schritt eilt der kleine Sieger davon, als Trophäe den Kopf des Brabbelback unterm Arm.
An den Alice-Bänden haben sich bereits namhafte Zeichner versucht: zeitgleich mit Carroll John Tenniel, in der Gegenwart Ralph Steadman, Anthony Browne oder Lisbeth Zwerger. Joel Stewart hat den „Jabberwocky” auf eine betont naive Erzählebene gesetzt und dabei die grotesk verdrehte Welt von Alice nicht aus dem Blick verloren. (ab 4 Jahre)
JENS THIELE
LEWIS CARROLL: Der Brabbelback. Aus dem Englischen von Lieselotte und Martin Remane. Mit Bildern von Joel Stewart. Sauerländer Verlag 2003. 32 Seiten, 14,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
Ein Bilderbuch zu Nonsense-Versen von Lewis Carroll
In Lewis Carrolls Alice hinter den Spiegeln entdeckt Alice im rätselhaften „Haus hinterm Spiegel” ein Buch, in dem ein Gedicht steht, das sie nicht recht begreift: „Jabberwocky”, im Deutschen bekannt als „Zipferlake”. Wer im Internet unter „jabberwocky.de” nachschaut, findet allein sieben unterschiedliche Übersetzungen von Carrolls Versen ins Deutsche, von „Jammerwoch” über „Schepperwocki” bis „Schlabberwork”. Christian Enzensbergers Übersetzung von 1963 („Zipferlake”) gilt dabei wohl noch immer als das Maß der Dinge.
Carrolls Nonsensgedicht lässt offensichtlich immer neue Übersetzungsvarianten zu, provoziert zugleich auch immer wieder neue bildhafte Interpretationen. Nun haben Lieselotte und Martin Remane zu den Zeichnungen des englischen Illustrators Joel Stewart einen weiteren Übersetzungsversuch gestartet, den Brabbelback. „Nimm dich in acht vorm Brabbelback, mein Sohn! Er beisst, wenn er dich packt. Reiss aus, reiss aus vorm Sabbelschnack, vorm Jubjub, der dich zwickt und zwackt!” Geblieben ist der sprachlichen Neuformulierung die Warnung vor dem gefährlichen Ungeheuer, dem Brabbelback; auf der Strecke geblieben ist in Teilen die Sprachkraft, die Lust am Erfinden absurder Wortkonstruktionen und am lautmalerischen Spiel. Aber offenkundig wendet sich diese Sprach- und Bildfassung an ein jüngeres Publikum im Bilderbuchalter, für das Joel Stewart eine naiv-phantastische Bildwelt erfunden hat, die noch Carrolls hintergründigen Humor in sich trägt. Seine skurrile Traumwelt ist bevölkert von fliegenden Fabelwesen, den „Flattrings”, die es sich zwischen merkwürdig bedruckten Bäumen in ihren Hängematten wohl gehen lassen, bis die Nachricht vom gefährlichen Brabbelback die Runde macht und alle zu den Waffen treibt. Wie kleine Ritter werden die kindlichen Figuren aufgerüstet. Wenn dann der Brabbelback „feuerfauchend” im Bild erscheint, wird der Schrecken bildnerisch durch Komik gebrochen, denn das Wesen erweist sich als eine Mischung aus Dinosaurier, Vogel Strauß und Clown. Ganz im Sinne von Alice’ absurden Erlebnissen entpuppt sich das Ungeheuer dann, wenn es von dem kindlichen Helden mit dem Schwert niedergestreckt wird, als Roboter, als Maschinenwesen, das wie ein kaputtes mechanisches Spielzeug auseinander fällt. Mit stolzem Schritt eilt der kleine Sieger davon, als Trophäe den Kopf des Brabbelback unterm Arm.
An den Alice-Bänden haben sich bereits namhafte Zeichner versucht: zeitgleich mit Carroll John Tenniel, in der Gegenwart Ralph Steadman, Anthony Browne oder Lisbeth Zwerger. Joel Stewart hat den „Jabberwocky” auf eine betont naive Erzählebene gesetzt und dabei die grotesk verdrehte Welt von Alice nicht aus dem Blick verloren. (ab 4 Jahre)
JENS THIELE
LEWIS CARROLL: Der Brabbelback. Aus dem Englischen von Lieselotte und Martin Remane. Mit Bildern von Joel Stewart. Sauerländer Verlag 2003. 32 Seiten, 14,90 Euro.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 31.01.2004Mir ist mimsig
Lewis Carrolls Unsinnsgedicht: "Der Brabbelback"
Alice, die vom Wunderland her einiges gewohnt war, fand das Gedicht "sehr hübsch, aber ziemlich schwer zu verstehen". Irgendwie klingt es englisch. "'Twas brillig, and the slithy toves / Did gyre and gimble in the wabe: / All mimsy were the borogoves, / And the mome raths outgrabe." Auf jeden Fall, so viel kriegt man schon beim ersten Lesen des Ganzen mit, hat jemand wohl etwas getötet. Der Jemand hat keinen Namen, das Etwas ist der "Jabberwock". James Joyce meinte, es handele sich beim Etwas um einen Verwandten der berühmten Chesire-Katze, die ein Grinsen ohne Gesicht war, also um ein Fastnichts. Für diese Deutung spricht aber selber fast nichts, außer daß in "Jabberwocky", Lewis Carrolls berühmtestem Gedicht, schon fast alles hineingelegt worden ist.
Dabei hat uns der Autor doch gesagt, was er damit sagen wollte. Die Borogoves zum Beispiel seien ausgestorbene, flügellose Papageien, die sich von Kalbfleisch ernährt haben. Und "mimsy" komme von der Urform des englischen Wortes für "elend", nämlich "mimserable". Na und so weiter, die Botschaft ist klar: Man kann etwas verstehen, auch wenn man eigentlich nichts versteht, weil selbst das Unverständliche Informationen enthält. Auch wer nicht weiß, was Borogoves sind, weiß doch, daß es mehrere von ihnen gibt, und ahnt, ohne es beweisen zu können, daß "mimsy" keine Farbe ist.
Hört sich so für kleine Kinder an, was Erwachsene von sich geben? Degressive Abschreibung, Trutzburg, mauve und gesottener Zander? Die hier noch einmal vorgelegte, schon 1976 entstandene Übersetzung enthält gegenüber dem Original - das zu Anfang abgedruckt ist - viel mehr verständliche Worte, ist dadurch ein bißchen brav und bleibt in Einzelheiten ungenau. Ein Beispiel: Bei Carroll wie in den hübschen Zeichnungen von Joel Stewart gibt es neben dem Jabberwock noch zwei andere Monster, den Jub-Jub-Vogel und den "frumious Bandersnatch". Bei den Übersetzern wird aber aus letzterem, dem "Sabbelschnack", nur ein anderer Name für den "Brabbelback". Auch so großartige Worte wie "galumphing" oder "manxome" fallen unter den Tisch. Die erste deutsche Version, der 1872 publizierte "Jammerwoch" von Robert Scott, einem Professor, der mit dem Vater von Alice Lidell, dem historischen Vorbild, ein griechisch-englisches Wörterbuch herausgegeben hat, war da buchstabentreuer: "Er griff sein vorpals Schwertchen zu / Er suchte lang das manchsam Ding / Dann stehend unterm Tumtum-Baum / Er an-zu-denken fing." Die Remanés übersetzen für jüngere Kinder, ihre Sprache hat Stützräder. "Er aber schwuchtelt mit dem Schwert, / trabaust dem Unhold hinterdrein. / Doch beim Tumtumbaum macht er kehrt und grübelt: / Wo, wo mag er sein?"
Joel Stewart hat aus dem kurzen Heldenepos Motive für eine Kinderzimmertapete gewonnen. Selbst die Bäume im Zauberwald wirken bedruckt. Alle Bilder sind wie auf buntem Löschpapier aquarelliert, was sie, zusammen mit dem niedlichen Viehzeug - Borogoves, Toves und Raths, aber weder "Molch" noch "Lurch" wie im Deutschen -, weit weniger gruselig macht als John Tenniels Illustration des Jabberwock der Erstausgabe. Blut fließt keines. In dem Jemand ohne Namen, einem kleinen blassen Ritter in Pluderhosen, können Kinder ihren Stellvertreter im Gedicht finden. Dann wird eine Zubettgehgeschichte daraus, denn am Ende schlummert bei Stewart der Held zusammen mit den Flattrings und den Quiekedeis in Hängematten an der Tapete. Erwachsenen, die dann noch wach sind, sei zusätzlich das annotierte und wunderbar aufgemachte "Alles über Alice" aus dem Europa Verlag empfohlen, in dem sich weiteres zu "Jabberwocky" findet.
JÜRGEN KAUBE
Lewis Carroll, Joel Stewart: "Der Brabbelback". Aus dem Englischen übersetzt von Lieselotte und Martin Remané. Sauerländer Verlag, Düsseldorf 2003. 32 S., geb., 14,90 [Euro]. Für jedes Alter.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Lewis Carrolls Unsinnsgedicht: "Der Brabbelback"
Alice, die vom Wunderland her einiges gewohnt war, fand das Gedicht "sehr hübsch, aber ziemlich schwer zu verstehen". Irgendwie klingt es englisch. "'Twas brillig, and the slithy toves / Did gyre and gimble in the wabe: / All mimsy were the borogoves, / And the mome raths outgrabe." Auf jeden Fall, so viel kriegt man schon beim ersten Lesen des Ganzen mit, hat jemand wohl etwas getötet. Der Jemand hat keinen Namen, das Etwas ist der "Jabberwock". James Joyce meinte, es handele sich beim Etwas um einen Verwandten der berühmten Chesire-Katze, die ein Grinsen ohne Gesicht war, also um ein Fastnichts. Für diese Deutung spricht aber selber fast nichts, außer daß in "Jabberwocky", Lewis Carrolls berühmtestem Gedicht, schon fast alles hineingelegt worden ist.
Dabei hat uns der Autor doch gesagt, was er damit sagen wollte. Die Borogoves zum Beispiel seien ausgestorbene, flügellose Papageien, die sich von Kalbfleisch ernährt haben. Und "mimsy" komme von der Urform des englischen Wortes für "elend", nämlich "mimserable". Na und so weiter, die Botschaft ist klar: Man kann etwas verstehen, auch wenn man eigentlich nichts versteht, weil selbst das Unverständliche Informationen enthält. Auch wer nicht weiß, was Borogoves sind, weiß doch, daß es mehrere von ihnen gibt, und ahnt, ohne es beweisen zu können, daß "mimsy" keine Farbe ist.
Hört sich so für kleine Kinder an, was Erwachsene von sich geben? Degressive Abschreibung, Trutzburg, mauve und gesottener Zander? Die hier noch einmal vorgelegte, schon 1976 entstandene Übersetzung enthält gegenüber dem Original - das zu Anfang abgedruckt ist - viel mehr verständliche Worte, ist dadurch ein bißchen brav und bleibt in Einzelheiten ungenau. Ein Beispiel: Bei Carroll wie in den hübschen Zeichnungen von Joel Stewart gibt es neben dem Jabberwock noch zwei andere Monster, den Jub-Jub-Vogel und den "frumious Bandersnatch". Bei den Übersetzern wird aber aus letzterem, dem "Sabbelschnack", nur ein anderer Name für den "Brabbelback". Auch so großartige Worte wie "galumphing" oder "manxome" fallen unter den Tisch. Die erste deutsche Version, der 1872 publizierte "Jammerwoch" von Robert Scott, einem Professor, der mit dem Vater von Alice Lidell, dem historischen Vorbild, ein griechisch-englisches Wörterbuch herausgegeben hat, war da buchstabentreuer: "Er griff sein vorpals Schwertchen zu / Er suchte lang das manchsam Ding / Dann stehend unterm Tumtum-Baum / Er an-zu-denken fing." Die Remanés übersetzen für jüngere Kinder, ihre Sprache hat Stützräder. "Er aber schwuchtelt mit dem Schwert, / trabaust dem Unhold hinterdrein. / Doch beim Tumtumbaum macht er kehrt und grübelt: / Wo, wo mag er sein?"
Joel Stewart hat aus dem kurzen Heldenepos Motive für eine Kinderzimmertapete gewonnen. Selbst die Bäume im Zauberwald wirken bedruckt. Alle Bilder sind wie auf buntem Löschpapier aquarelliert, was sie, zusammen mit dem niedlichen Viehzeug - Borogoves, Toves und Raths, aber weder "Molch" noch "Lurch" wie im Deutschen -, weit weniger gruselig macht als John Tenniels Illustration des Jabberwock der Erstausgabe. Blut fließt keines. In dem Jemand ohne Namen, einem kleinen blassen Ritter in Pluderhosen, können Kinder ihren Stellvertreter im Gedicht finden. Dann wird eine Zubettgehgeschichte daraus, denn am Ende schlummert bei Stewart der Held zusammen mit den Flattrings und den Quiekedeis in Hängematten an der Tapete. Erwachsenen, die dann noch wach sind, sei zusätzlich das annotierte und wunderbar aufgemachte "Alles über Alice" aus dem Europa Verlag empfohlen, in dem sich weiteres zu "Jabberwocky" findet.
JÜRGEN KAUBE
Lewis Carroll, Joel Stewart: "Der Brabbelback". Aus dem Englischen übersetzt von Lieselotte und Martin Remané. Sauerländer Verlag, Düsseldorf 2003. 32 S., geb., 14,90 [Euro]. Für jedes Alter.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Insgesamt sieben verschiedene deutsche Versionen von Lewis Carrolls "Jabberwocky" will Jens Thiele im Internet ausfindig gemacht haben. Am besten gefällt ihm nach wie vor Christian Enzensbergers Übersetzung als "Zipferlake". Nun hat Thiele über eine achte Variante zu befinden, denn Lieselotte und Martin Remane haben sich an eine Neuübersetzung der Carroll'schen Nonsensverse gemacht. Bei ihnen heißt das ominöse Ding nun: Brabbelback. Ihrer Neuformulierung mag Thiele nur mit mäßiger Begeisterung folgen, zuviel Sprachkraft, Erfindungslust und Lautmalerei geht in ihrer Version verloren, begründet er sein Urteil. Er gibt allerdings zu bedenken, dass die Remanes ihr Buch für eine sehr junge Leserschaft getextet haben, und für deren nicht so ausdifferenzierte Bild- und Sprachauffassung sei die vereinfachte Erzählebene womöglich gerade richtig. Schützenhilfe bekomme das Autorenpaar diesbezüglich durch die Zeichnungen von Joel Stewart, der die Geschichte in einer naiv-phantastischen Bildwelt ansiedele, der Carrolls hintergründiger Humor, wie Thiele bemerkt, nicht abhanden gekommen sei.
© Perlentaucher Medien GmbH
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