Bachelorarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich VWL - Fallstudien, Länderstudien, Note: 2,7, FernUniversität Hagen, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff des Brain Drain - wörtlich: "der Abfluss von Gehirn" - kann als ein Teilaspekt des Phänomens Migration angesehen werden und wird bereits seit einigen Jahrzehnten genutzt. 'Brain' beschreibt Fähigkeiten, Kompetenzen oder kognitives Vermögen. 'Drain' hingegen impliziert eine höhere Abwanderungsrate als 'normal', beziehungsweise gewünscht. Der Ausdruck manifestierte sich in den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg, als britische Wissenschaftler verstärkt in die USA auswanderten. Seit den 1970er Jahren wird er oftmals in Bezug auf Entwicklungs- und Schwellenländer verwendet. Heutzutage beschäftigen sich immer mehr Studien mit entwicklungsökonomischen Aspekten der Migration und kommen teils zu sehr widersprüchlichen Ergebnissen. Einigkeit besteht darin, dass der Begriff des Brain Drain eine Abwanderung von Humankapital beschreibt. Zudem ist die Interpretation eher negativ konnotiert. Generell treten jedoch große Unterschiede hinsichtlich der Auslegung und Verwendung des Ausdrucks auf. Infolgedessen drängen sich auch viele Fragen in den Vordergrund. Allen voran die Problematik und Frage danach, welches Ausmaß die Abwanderung erreichen muss, um von Brain Drain sprechen zu können. Eine zweckdienliche Annahme für eine engere Definition des Begriffs Brain Drain wäre, negative Auswirkungen zur Voraussetzung zu machen. Folglich müssten für das Herkunftsland zunächst gravierende Nachteile entstanden sein und weiter entstehen, die nicht durch langfristig positive Wirkungen kompensiert werden könnten und in der Folge Ursache für wesentliche Armutsfolgen sind. Hierauf Bezug nehmend müsste man des Weiteren klarer definieren, wann eine Qualifikation auf dem Arbeitsmarkt als knapp anzunehmen ist und ob Brain Drain lediglich in Entwicklungsländern auftritt. Erwägenswert wäre herauszufinden, ob Industrienationen überhaupt einInteresse daran haben einen möglichen Brain Drain zu verhindern oder aber negative Auswirkungen in den Herkunftsländern in Kauf nehmen, um ihre eigene Stellung im internationalen Wettbewerb zu stärken. Anhand des Beispiels Deutschlands sollen die Migrationsströme im letzten Teil der Arbeit daher auch für ein relativ wohlhabendes Land diskutiert werden. Überraschend ist zudem, dass die Frage nach den Auswirkungen nur selten aus der Perspektive der Migranten und Migrantinnen aufgerollt wird und oftmals lediglich die Kosten-Nutzen-Verhältnisse der Herkunfts- und Zielländer in den Vordergrund gerückt werden.
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