Der Epheserbrief, der im neutestamentlichen Kanon unter die 14 Paulusbriefe gerechnet wird, ist weder ein echter Paulusbrief - er zählt zu den sogenannten deuteropaulinischen Schriften: sein Verfasser ist ein unbekannter Paulusschüler -, noch wurde er ausschließlich an die christliche Gemeinde in Ephesus geschickt. Ursprünglich richtete er sich an alle damaligen Christen im südwestlichen Kleinasien. Der unbekannte kluge und philosophisch gebildete Verfasser lässt das Bild des (wahrscheinlich noch vor 70 n.Chr. in Rom hingerichteten) Apostels Paulus in seiner Zeit (zwischen 80 und 100 n.Chr.) neu aufleben. Der Epheserbrief hat eine besonders enge Beziehung zum Brief an die Kolosser, der auch kein echter Paulusbrief ist, aber eine deutliche Vorstufe zum Epheserbrief darstellt. Gerhard Sellin übersetzt und kommentiert diese deuteropaulinische Schrift und vermittelt ein vertieftes Verständnis nicht nur des Epheserbriefes, sondern auch des Neuen Testaments.
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