Ausgerechnet in der Nacht, bevor Tiuri zum Ritter geschlagen werden soll, ereilt ihn der Hilferuf eines Fremden: Tiuri muss sofort aufbrechen, um eine geheime Botschaft in das ferne Königreich Unauwen zu bringen. Kaum hat Tiuri die Stadt verlassen, heften sich Spione und feindliche Ritter an seine Fersen. Tiuri gerät in große Gefahr. Wem kann er jetzt noch trauen?
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.06.2007Von Rittern und Drachen
Zwei Hörbücher mit spannenden Fantasy-Abenteuern
Abtauchen in phantastische Geschichten. Zusammen mit dem Helden oder der Heldin gefährliche Abenteuer erleben und Bedeutendes für die Gemeinschaft leisten. Lange vor der aktuellen Fantasywelle und den Erfolgen von Joanne K. Rowling, Cornelia Funke oder Wolfgang Hohlbein lockten diese Lesewelten. Wer erinnert sich nicht an Tolkien und Michael Ende oder an die Abenteuer-Romane der Niederländerin Tonke Dragt. Ihr erfolgreichster, Der Brief für den König von 1962, erschien nun in einer neuen Hörbuchfassung, gelesen von Konstantin Graudus.
Mit seiner sehr eindringlichen Sprache, die auch in spannenden Szenen nie hektisch wird oder sich überschlägt, sondern immer den Gefühlen des Hörers Raum lässt, entführt Graudus in die mittelalterliche Welt des jungen Knappen Tiuri. Sie ist geprägt von den Rittertugenden und natürlich von unbedingtem Gehorsam. Doch alle Gebote und Verbote bedeuten nichts, wenn wirklich Menschenleben in Gefahr sind, wenn das Land bedroht wird und wenn gleichzeitig ein großes Abenteuer lockt. So wird Tiuri seinem Gewissen folgen und einem unbekannten Mann vertrauen, der ihn bittet, einen Brief an einen geheimnisvollen Ritter zu überbringen. Als er diesen schwerverletzt findet, muss er sich selbst als Bote auf den Weg zum König machen. Natürlich wird er diese scheinbar unlösbare Aufgabe meistern, ständig verfolgt oder begleitet von Menschen, bei denen nicht sofort zu erkennen ist, ob sie Freund oder Feind sind, auf einer Reise, die alle Motive eines klassischen Abenteuers enthält. Das Besondere der Handlung: hier wirken keine übernatürlichen Kräfte. Zähigkeit, Schlauheit, Mitleid und die Gabe, Freundschaften zu schließen zeichnen den erfolgreichen Helden aus. Der Erfolg macht ihn zu einem angesehen Mitglied der Rittergemeinschaft.
Zwei Lesegenerationen später scheinen erfolgreiche Fantasygeschichten andere Erwartungen erfüllen zu müssen. Sie wenden sich an ein junges Publikum, dessen Erfahrungen mit Unterhaltung durch das Fernsehen geprägt wurden. Schnelle Bilder und kurze Handlungssequenzen bestimmen jetzt auch die Erzählstrukturen. Die Geschichten scheinen visualisiert, leben von großangelegten Sprachbildern. Unterschiedlichste Motive werden zusammengefügt, ergeben erst langsam ein Ganzes – wie an einem Fernsehabend, bei dem viel gezappt wird und doch Unterhaltung herauskommt.
Das Hörbuch Seide und Schwert von Kai Meyer, erster Band der „Wolkenvolk-Trilogie”, kombiniert in einem kühnen Plot unterschiedlichste phantastische und realistische Motive zu einer temporeichen Handlung. Die Stimme des Vorlesers Andreas Fröhlich verbindet zwei Welten, die von Menschen bewohnte Insel aus Wolken, sie schwebt hoch über der Erde und wird von Nachfahren der italienischen Medici-Familie regiert, und das Leben des Mädchens Nugia, das im China Mitte des 18. Jahrhunderts bei Drachen aufwächst. Als sie von ihnen verlassen wird, trifft sie den jungen Niccolo, der zur Erde geschickt wurde, um eine drohende Gefahr von der Wolkeninsel abzuwenden. Gemeinsam suchen sie die Drachen, begleitet von einem seltsamen Zwitterwesen, das unter der Drachenhaut ein Mensch ist und immer auf der Flucht vor Soldaten und feindlichen Dämonen. Hier hat der Autor seine Vorliebe für ungewöhnliche Lebewesen, die auf die chinesische Mythologie verweisen, voll ausgelebt. In den endlosen Kämpfen, die in ihrer Dramaturgie an die Filme im Stil von „Tiger & Dragon” erinnern, sind sie oft die rettenden Helfer.
Zahllose Nebenhandlungen und unterschiedlichste Schicksale werden wie in einen chinesischen Seidenteppich in die Haupthandlung eingewoben, und natürlich ist auch Liebe im Spiel. Wie sie für die Helden ausgeht, wird erst der dritte Band zeigen. ROSWITHA BUDEUS-BUDDE
TONKE DRAGT: Der Brief für den König. Gelesen von Konstantin Graudus. Beltz & Gelberg 2007. 6 CDs, 420 Minuten. 19,90 Euro.
KAI MEYER: Seide und Schwert. Das Wolkenvolk. Gelesen von Andreas Fröhlich. Hörcompany 2007. 6 CDs, 460 Minuten, 14,90 Euro.
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Zwei Hörbücher mit spannenden Fantasy-Abenteuern
Abtauchen in phantastische Geschichten. Zusammen mit dem Helden oder der Heldin gefährliche Abenteuer erleben und Bedeutendes für die Gemeinschaft leisten. Lange vor der aktuellen Fantasywelle und den Erfolgen von Joanne K. Rowling, Cornelia Funke oder Wolfgang Hohlbein lockten diese Lesewelten. Wer erinnert sich nicht an Tolkien und Michael Ende oder an die Abenteuer-Romane der Niederländerin Tonke Dragt. Ihr erfolgreichster, Der Brief für den König von 1962, erschien nun in einer neuen Hörbuchfassung, gelesen von Konstantin Graudus.
Mit seiner sehr eindringlichen Sprache, die auch in spannenden Szenen nie hektisch wird oder sich überschlägt, sondern immer den Gefühlen des Hörers Raum lässt, entführt Graudus in die mittelalterliche Welt des jungen Knappen Tiuri. Sie ist geprägt von den Rittertugenden und natürlich von unbedingtem Gehorsam. Doch alle Gebote und Verbote bedeuten nichts, wenn wirklich Menschenleben in Gefahr sind, wenn das Land bedroht wird und wenn gleichzeitig ein großes Abenteuer lockt. So wird Tiuri seinem Gewissen folgen und einem unbekannten Mann vertrauen, der ihn bittet, einen Brief an einen geheimnisvollen Ritter zu überbringen. Als er diesen schwerverletzt findet, muss er sich selbst als Bote auf den Weg zum König machen. Natürlich wird er diese scheinbar unlösbare Aufgabe meistern, ständig verfolgt oder begleitet von Menschen, bei denen nicht sofort zu erkennen ist, ob sie Freund oder Feind sind, auf einer Reise, die alle Motive eines klassischen Abenteuers enthält. Das Besondere der Handlung: hier wirken keine übernatürlichen Kräfte. Zähigkeit, Schlauheit, Mitleid und die Gabe, Freundschaften zu schließen zeichnen den erfolgreichen Helden aus. Der Erfolg macht ihn zu einem angesehen Mitglied der Rittergemeinschaft.
Zwei Lesegenerationen später scheinen erfolgreiche Fantasygeschichten andere Erwartungen erfüllen zu müssen. Sie wenden sich an ein junges Publikum, dessen Erfahrungen mit Unterhaltung durch das Fernsehen geprägt wurden. Schnelle Bilder und kurze Handlungssequenzen bestimmen jetzt auch die Erzählstrukturen. Die Geschichten scheinen visualisiert, leben von großangelegten Sprachbildern. Unterschiedlichste Motive werden zusammengefügt, ergeben erst langsam ein Ganzes – wie an einem Fernsehabend, bei dem viel gezappt wird und doch Unterhaltung herauskommt.
Das Hörbuch Seide und Schwert von Kai Meyer, erster Band der „Wolkenvolk-Trilogie”, kombiniert in einem kühnen Plot unterschiedlichste phantastische und realistische Motive zu einer temporeichen Handlung. Die Stimme des Vorlesers Andreas Fröhlich verbindet zwei Welten, die von Menschen bewohnte Insel aus Wolken, sie schwebt hoch über der Erde und wird von Nachfahren der italienischen Medici-Familie regiert, und das Leben des Mädchens Nugia, das im China Mitte des 18. Jahrhunderts bei Drachen aufwächst. Als sie von ihnen verlassen wird, trifft sie den jungen Niccolo, der zur Erde geschickt wurde, um eine drohende Gefahr von der Wolkeninsel abzuwenden. Gemeinsam suchen sie die Drachen, begleitet von einem seltsamen Zwitterwesen, das unter der Drachenhaut ein Mensch ist und immer auf der Flucht vor Soldaten und feindlichen Dämonen. Hier hat der Autor seine Vorliebe für ungewöhnliche Lebewesen, die auf die chinesische Mythologie verweisen, voll ausgelebt. In den endlosen Kämpfen, die in ihrer Dramaturgie an die Filme im Stil von „Tiger & Dragon” erinnern, sind sie oft die rettenden Helfer.
Zahllose Nebenhandlungen und unterschiedlichste Schicksale werden wie in einen chinesischen Seidenteppich in die Haupthandlung eingewoben, und natürlich ist auch Liebe im Spiel. Wie sie für die Helden ausgeht, wird erst der dritte Band zeigen. ROSWITHA BUDEUS-BUDDE
TONKE DRAGT: Der Brief für den König. Gelesen von Konstantin Graudus. Beltz & Gelberg 2007. 6 CDs, 420 Minuten. 19,90 Euro.
KAI MEYER: Seide und Schwert. Das Wolkenvolk. Gelesen von Andreas Fröhlich. Hörcompany 2007. 6 CDs, 460 Minuten, 14,90 Euro.
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»Die Geschichte vom jungen Ritter Tiuri, der in eine Kette von gefährlichen Abenteuern gerät, ist so spannend, dass hier keiner freiwillig aufhört zu lesen.« E. Menzel, Hit für Kids »Ein sehr schönes Schmökerbuch, das alles enthält, was der Leser von solch einem Buch erwartet: Fantasie, Abenteuer und Gefahren, gute und böse Menschen, Hass und Zuneigung. Das alles wird spannend erzählt, und der Leser vermag sich gut mit dem Helden und seinem Freund zu identifizieren.« Arbeitskreis Jugendbuch und Buch »Ein fantastischer Roman ... in dem es um Freundschaft, Mut und Treue geht.« Frizz
»Eine mitreißend-spannende Geschichte, die vor Einfallsreichtum und Abenteuern nur so strotzt.« medienbewusst.de