»Mit den Dichtern ist es ja in vielem ungemein praktisch: man muß ihnen Tempel bauen und darf sie ansonsten an allem Schuld sein lassen«, schreibt der Mainzer Jurist André Thiele an den verehrten Peter Hacks, dem er seine Dienste für Recherchen anträgt. Fortan entwickelt sich ein umfassender schriftlicher Austausch, in dem in spielerisch-ironischem Gestus Substanzielles über Hacks' Arbeitsweise, ästhetische Positionen und Ansichten zum Zeitgeschehen neben privaten Anekdoten steht. Die bisher unveröffentlichten Briefe aus den Jahren 1997 bis 2003 gewähren neue Einblicke in die letzte…mehr
»Mit den Dichtern ist es ja in vielem ungemein praktisch: man muß ihnen Tempel bauen und darf sie ansonsten an allem Schuld sein lassen«, schreibt der Mainzer Jurist André Thiele an den verehrten Peter Hacks, dem er seine Dienste für Recherchen anträgt. Fortan entwickelt sich ein umfassender schriftlicher Austausch, in dem in spielerisch-ironischem Gestus Substanzielles über Hacks' Arbeitsweise, ästhetische Positionen und Ansichten zum Zeitgeschehen neben privaten Anekdoten steht. Die bisher unveröffentlichten Briefe aus den Jahren 1997 bis 2003 gewähren neue Einblicke in die letzte Schaffensphase des Dichters und sind zugleich ein höchst unterhaltsames Lesevergnügen.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
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Autorenporträt
Felix Bartels, geboren 1978 in Berlin, studierte Klassische Philologie und Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin und lebte ab 2011 freiberuflich zunächst in Osaka, später nahe Heidelberg. Seit 2022 arbeitet er als Redakteur bei der »jungen Welt«. Neben regelmäßigen Publikationen zu politischer Theorie, Philosophiegeschichte, Literatur und Film, vor allem in »junge Welt«, »Neues Deutschland« und »konkret«, legte er zahlreiche Arbeiten über Peter Hacks vor.
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Gustav Seibt ist hingerissen von so viel höfischer Manieriertheit im Ton des Briefwechsels zwischen Peter Hacks und seinem liebenden Schüler Andre Thiele. Hingerissen vor allem, weil sich hinter all den "Sire!, Ihr erg., Trautwertester, Cher Confrère" doch auch wissenschaftliche Trouvaillen verbergen. So geheimhalterisch und formalisiert das Ganze vonstatten geht, so sehr taugt es dem Rezensenten als Apparat zu Hacks' Romantik-Schrift von 2001. Hier erst erkennt Seibt nämlich, welch unerschütterliches Helferlein Hacks in Thiele besaß, der die verschwörerische Komponente im Kampf zwischen Romantik und Klassik maßgeblich mit herausarbeitete. Das Geheimnistuerische, findet Seibt, prägt auch die Korrespondenz, also Einverständnis und Dünkel, aber eben auch hochinteressante Thesen.