Von Ben Westphal habe ich bereits „Der Bulle von Hamburg“ gelesen. Das war super und so war ich sehr gespannt auf „Der Bulle in der Hafencity“. Das Cover passt gut in die Reihe und zur Geschichte. Es handelt sich um den 3. Teil mit Gerd Sehling, dem pensioniertem Rauschgiftfahnder. Das Besondere an
einem Kriminalroman von Ben Westphal ist, dass er selbst als Rauschgiftfahnder arbeitet. Das merke…mehrVon Ben Westphal habe ich bereits „Der Bulle von Hamburg“ gelesen. Das war super und so war ich sehr gespannt auf „Der Bulle in der Hafencity“. Das Cover passt gut in die Reihe und zur Geschichte. Es handelt sich um den 3. Teil mit Gerd Sehling, dem pensioniertem Rauschgiftfahnder. Das Besondere an einem Kriminalroman von Ben Westphal ist, dass er selbst als Rauschgiftfahnder arbeitet. Das merke ich seinem Werk an. Es ist intensiv und authentisch.
Im Café-Restaurant „Hang Loose“ hilft Gerd Sehling im Café seiner Nichte als Kellner aus. Einst ist er eher widerwillig eingesprungen, heute genießt er das Kellnern aus vollem Herzen. Das Aufnehmen der Essens- und Getränkewünsche ebenso, wie einen kleinen Flirt mit den weiblichen Gästen. Letzteres ist seiner Frau Dörte ein Dorn im Auge. Da Dörte ebenfalls im Café mitarbeitet führt dies zu diversen Szenen, die mich gerne einmal schmunzeln lassen. Als Gerd Sehling mit geübtem Auge Bekannte aus der Drogenszene entdeckt, ist es mit der gemütlichen touristischen Zeit vorbei. Gerds Ermittlerinstinkt ist geweckt und gemeinsam mit seinem früheren Kollegen Tim Dombrowski begibt er sich auf Spurensuche und gerät mitten in ein mörderisches Kartell.
Mit modernen Worten erzählt der Autor eine Geschichte, die mich mit nur wenigen Sätzen tief in seine Erzählung eintauchen lässt. Ich fühle mich, als sei ich mittendrin statt nur dabei. Im Geiste läuft bei mir ein Film ab, dabei lese ich ein Buch. Ben Westphal fordert meinen Geist, wie auch der Geist eines Rauschgiftfahnders gefordert ist. Er startet mit vielen Erzählsträngen und erzählt immer genau bis zu dem Punkt, an dem ich unbedingt weiterlesen möchte. Und unterbricht. Das Stilmittel des Unterbrechens hält die Spannung im Kriminalroman hoch.
Ich lese konzentriert und langsam, damit mir auch ja nichts entgeht. Intensiv bindet er mich in die Ermittlungsarbeiten ein und ich bekomme das Gefühl, das es auch von mir abhängt, ob der Fall gelöst wird. Nach und nach verdichten sich die Hinweise und letztendlich löst der Autor sauber auf. Meine Fragen sind beantwortet und ich freue mich auf die verdiente Pause nach meinem Ermittlungserfolg. Gerd Sehling sicher auch. Und auf die Rückkehr der Touristen im „Hang Loose“.
Alles in allem hat Ben Westphal mit „Der Bulle in der Hafencity“ einen sehr guten Regionalkrimi auf den Büchermarkt gebracht, den es sich zu lesen lohnt. Intensiv und authentisch sorgt er über ca. 350 Seiten für kriminell spannende Lesestunden und sichert sich damit meine Leseempfehlung.