Marktplatzangebote
26 Angebote ab € 0,64 €
  • Buch mit Leinen-Einband

Öl ins Feuer des US-Wahlkampfes.
Am 2. November 2004 wird in den Vereinigten Staaten ein neuer Präsident gewählt. In der heißesten Phase des Wahlkampfes um George W. Bush erscheint weltweit eines der brisantesten Enthüllungsbücher. Die gefürchtete US-Journalistin Kitty Kelley legt die dunklen Seiten in der Familienchronik des Bush-Clans vor. Darin geht sie unerschrocken den unangenehmen Fragen nach: Wie konnten selbst minderbegabte Bush-Männer einflussreiche Senatoren, Gouverneure, CIA-Chefs oder sogar Präsidenten werden? Wo waren die Hintertürchen zur Macht? Welche Rolle spielten ihre…mehr

Produktbeschreibung
Öl ins Feuer des US-Wahlkampfes.

Am 2. November 2004 wird in den Vereinigten Staaten ein neuer Präsident gewählt. In der heißesten Phase des Wahlkampfes um George W. Bush erscheint weltweit eines der brisantesten Enthüllungsbücher. Die gefürchtete US-Journalistin Kitty Kelley legt die dunklen Seiten in der Familienchronik des Bush-Clans vor. Darin geht sie unerschrocken den unangenehmen Fragen nach: Wie konnten selbst minderbegabte Bush-Männer einflussreiche Senatoren, Gouverneure, CIA-Chefs oder sogar Präsidenten werden? Wo waren die Hintertürchen zur Macht? Welche Rolle spielten ihre Frauen? Wo ist der Ölfleck auf der weißen Weste? Kitty Kelley zeichnet den steilen Aufstieg der Vorzeigefamilie Bush zur mächtigsten Dynastie der letzten hundert Jahre nach. Zwielichtige Beziehungen, Lügen, Affären, Kriege und Millionen Petrodollars pflastern den Weg in die obersten Etagen von Politik und Wirtschaft. Die bis zum Erscheinen streng geheimen Wahrheiten werden den Wählern in den USA unm Rest der Welt die Augen öffnen und das Fundament, auf dem George W. Bush als 43. Präsident der Vereinigten Staaten steht, kräftig erschüttern.

Kitty Kelley bringt die dunklen Machenschaften der Familie Bush ans Tageslicht. Ein explosiver, alarmierender Enthüllungsreport, der die Wahl in den USA kräftig anheizen wird.

Autorenporträt
Kitty Kelley begann ihr Karriere als investigative Journalistin bei der "Washington Post". International bekannt geworden durch ihre brillant recherchierten, provokanten Biographien, u.a. von Jackie Onassis und Nancy Reagan. Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. der "Outstanding Author Award der American Society of Journalists and Authors". Die Autorin lebt mit ihrem Mann in Washington.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.03.2005

Medien fressen Kinder
Abstoßendes über die Bush-Dynastie / Von Detlef Junker

Der Gegensatz von Schein und Sein, von identitätsstiftender Rhetorik auf öffentlicher Bühne und verstecktem Handeln, von verkündeten Idealen und tatsächlicher Praxis, von Vision und Macht ist ein beliebter Zugang zur Interpretation der amerikanischen Geschichte und Gegenwart. Die Reaktionen auf die Rede von Präsident Bush aus Anlaß seiner zweiten Amtseinführung in den Medien der Welt ist überaus bezeichnend: Ihr Pathos der zivilreligiösen Sendungsidee der Freiheit wird überall in kritischer Absicht mit der Realität im Irak verglichen. Die Vereinigten Staaten haben eine beeindruckende Tradition von Enthüllungsschreibern, die in den Dreck der Wirklichkeit steigen, um den gefundenen Unrat im hellen Licht der Öffentlichkeit darzubieten, damit die Welt fürderhin reiner, besser, gerechter, menschlicher, demokratischer sei - und damit, auch in diesem Fall bleibt ein Erdenrest zu nennen peinlich, die Auflage des Enthüllungswerkes steige. In dieser Tradition steht Kitty Kelley, eine je nach Perspektive berühmte oder berüchtigte Enthüllungs- und Skandalautorin aus Leidenschaft, die auch schon versucht hat, den schönen Schein des britischen Königshauses zu zerstören. Dieses Mal steht die "politische Dynastie" der Bushs im Zentrum ihrer Kritik, einer Familie, die den Vereinigten Staaten bisher einen Senator und zwei Präsidenten beschert hat und vermutlich alles daransetzen wird, Jeb Bush, den Gouverneur von Florida, in vier Jahren ins Weiße Haus zu bringen. Diese Dynastie habe nicht kooperativ, sondern hinterlistig und mit vielen unlauteren Mitteln, zum Beispiel der Einschüchterung möglicher Informanten, die Aufklärung über sich zu verhindern gesucht. In der Tat gibt es Äußerungen von Präsident Bush dem Älteren in den Medien, aus denen die tiefe Verärgerung der Bush-Dynastie über dieses Buch hervorgeht.

Was ist von dem Buch zu halten, für das die Autorin fast tausend Zeitzeugen befragte und sich von einer Serie von Zuarbeitern helfen ließ? In formaler Hinsicht hat es erhebliche Mängel. Es enthält weitschweifige Passagen, die verhindern, daß die Autorin in den 26 Kapiteln zielstrebig zu ihrem eigentlichen Thema kommt; die Kapitel haben keine Überschriften. Das Sachregister ist unbrauchbar, und die Quellen werden so präsentiert, daß ein wirkliches Nachprüfen der Behauptungen enorme Zeit beanspruchen würde. Man muß sich also auf die Behauptung der Autorin verlassen, daß ihre Aussagen von "Anwälten auf Herz und Nieren geprüft" worden seien und sie noch nie einen Prozeß vor Gericht verloren habe.

Aber selbst wenn nicht alle Aussagen von Kitty Kelley beweisbar wären, bleibt insgesamt ein beunruhigender, ja ein verstörender Gesamteindruck von der Bush-Dynastie. Das Buch präsentiert eine abstoßende Familiengeschichte, die nur ausgemachte Zyniker mit Achselzucken zur Kenntnis nehmen: eine Geschichte von Machtgelüsten und Machtmißbrauch, von Eitelkeit, Anmaßung, Dummheit, Bösartigkeit und Rassismus, von Alkohol- und Drogenkonsum, von mißratenen Kindern, von Geliebten und Seitensprüngen, verbitterten und verstoßenen, nach der Scheidung schlecht alimentierten Ehefrauen, von Rachsucht, Arroganz, religiösem Dogmatismus und der Unfähigkeit, irgendeine Kritik zu ertragen, von der Selbstverständlichkeit, mit der diese Familie von anderen Opfer verlangt, auch den ehrenhaften Tod für das Vaterland, selbst aber Beziehungen schamlos ausnutzt und Privilegien in Anspruch nimmt. Nur ein Beispiel: Präsident Bush der Ältere unterstützte die amerikanische militärische Intervention zur Zeit des Vietnamkrieges mit den damaligen Standardideologien, seinen erstgeborenen Sohn George W. brachte er aber bei der Nationalgarde in Texas in Sicherheit. Frau Kelley zitiert den jetzigen amerikanischen Präsidenten mit einer Aussage über die Einberufung nach Vietnam wörtlich: "Ich war nicht bereit, mir mit einer Schrotflinte das Trommelfell wegzupusten, damit ich zurückgestellt wurde. Und nach Kanada wollte ich auch nicht gehen. Also entschied ich mich dafür, mich weiterzubilden, indem ich lernte, wie man Flugzeuge fliegt." Obwohl er den Eingangstest für Piloten nur mit der schlechtestmöglichen Note bestand, erhielt er den begehrten Platz "ganz zufällig" zwölf Tage vor dem Erreichen seines Wehrdienstalters.

Dieses Buch ist für die knappe Minderheit von Amerikanern, die Präsident Bush nicht wiedergewählt hat, auch für die Mehrheit in der Welt, die ihn nicht wiedergewählt hätte, sicher kein Argument, ihre Ansichten und Entscheidungen zu überdenken. Für Politiker in den massenmedialen Demokratien der Gegenwart ist es eine Warnung, der Versuchung nachzugeben, die Familie zu Werbezwecken zu instrumentalisieren - denn die Medien fressen die eigenen Kinder. Für den Staatsbürger mag es eine Bestätigung der alten Einsicht Voltaires sein, daß man in Fragen der Geschichte Könige und Kämmerer befragen müsse.

Kitty Kelley: Der Bush-Clan. Die wahre Geschichte einer amerikanischen Dynastie. Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Anne Emmert. C. Bertelsmann Verlag, München 2004. 751 S., 26,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Natürlich macht Detlef Junker sich nichts darüber vor, was der eigentliche Zweck von Kitty Kelleys "Der Bush-Clan" ist. Es geht nicht darum, der Welt die Augen zu öffnen über die Verworfenheit einer Präsidentensippe. Vielmehr wolle sich die Sensationsschreiberin Kelley, die auch schon über das englische Königshaus Dunkelheiten zutage gefördert hat, die Taschen füllen. Fleißig war sie allemal. Tausend Interviews hat sie geführt, an "Zuarbeitern" hat sie gleich eine ganze "Serie" beschäftigt. Und? War's den Aufwand wert? Beeindruckt ist Junker schon. Seine Aufzählung der Laster der Bushs nimmt kein Ende, vom Machtmissbrauch über die Standards Eitelkeit und Dummheit bis hin zur Rachsucht und dem religiösen Dogmatismus reicht die Liste. Der Rezensent ist sichtlich beeindruckt von der Tiefe des Abgrunds, in den Mrs. Kelley ihn gucken lässt. Ein Buch, das nichts verändert, aber doch immerhin zu verblüffen versteht.

© Perlentaucher Medien GmbH