Seit dem 11. September 2001 wird in den USA die geheimdienstliche Abteilung, der Erasmus Levine angehört, von einem Unbekannten geführt, den selbst seine engsten Mitarbeiter noch nie gesehen haben und der nur unter dem Codenamen »Alpha« bekannt ist. Schon seit Jahren erhält Levine geheime Nachrichten von Alpha, über die er mit niemandem redet. Die erste dieser Nachrichten lautete: »Du und ich gegen den Rest der Welt.«Als Levine den Präsidenten auf einer Reise nach Schweden begleitet, kommt es in einem Luxushotel in Stockholm zu einem Zwischenfall. In einem geheimen Bunker unter der Stadt begegnet Levine erstmals der Person, die er bisher nur als »Alpha« kannte. Tief unter der Erde erfährt er das Geheimnis von Alphas Nachrichten an ihn, hinter denen sich ein Plan verbirgt, der die Welt entweder für immer verändern oder die Menschheit auslöschen wird.
buecher-magazin.deDer Weltuntergang ist für Mattias Bergs Ich-Erzähler Erasmus Levin nur einen Knopfdruck entfernt, denn als „Carrier“ begleitet er den Präsidenten der USA und trägt den Koffer, mit dessen Hilfe er die Atomwaffen einsetzen kann. Leider gelingt es Berg nicht, glaubhaft zu vermitteln, was seinen Helden dafür qualifiziert. Das ist ja die Crux bei angeblich hochtalentierten Ich-Erzählern: Sie halten ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten und Prüfungsergebnisse für völlig normal und eigentlich nicht der Rede wert. Warum auch immer gerät Erasmus in den Strudel einer geheimen Operation seines Agentenführers „Alpha“. Und spätestens, als ihm seine Mentorin Ingrid in einem Bunker tief unter Stockholm um Mitternacht und über einen Imbiss aus Hartkeksen und Wasser hinweg mitteilt: „Wir teilen die göttliche Einsamkeit des Erlösers“, sollte dem hochbegabten Erasmus dämmern, dass er in einem schlechten Roman gelandet ist. Tut es aber nicht, und das bringt ihm gut 400 weitere Seiten darin ein – ohne Aussicht auf vorzeitige Entlassung. „Versuchen Sie sich all diese Undenkbarkeiten vorzustellen“, lauten einige letzte Worte, die er am pathetisch überdehnten Schluss an die Leser richtet. Das hieße, sich vorzustellen, das Buch wäre doch noch gelungen. So hochbegabt aber sind wir nicht.
© BÜCHERmagazin, Ulrich Baron (ub)
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»Mattias Berg kombiniert ... gesellschaftskritische Überlegungen zum Wahnsinn der Nuklearwaffen mit 007-Knallereffekten und Science-Fiction-Elementen.« Peter Münder, CrimeMag