Geschichte, Ökologie und Recht kommen in diesem Aufsatz zusammen, um eine kritische Debatte über die Erhaltung des Cerrado-Bioms zu führen. Es werden "Diskrepanzen" zwischen der Umwelt- und Forstgesetzgebung und den Bedingungen des Ökosystems aufgezeigt, die geschützt werden müssen, um das vielfältige Mosaik der Phytophysiognomien des Bioms zu erhalten, das heute durch anthropogene Faktoren ernsthaft bedroht ist. Um die Zerstörung des Cerrado, den der Naturforscher Carl Friedrich Philipp von Martius das "Königreich der Oreades" nannte, zu charakterisieren und im Gegenzug eine sensible Sichtweise und Haltung gegenüber dem Reichtum und der ökologischen Einzigartigkeit des Bioms anzuregen, analysieren wir die Prozesse der menschlichen Besiedlung der Region über einen Zeitraum von vierzig Jahren. Ziel ist es, den Leser zu einer kritischen Reflexion zu führen, die auf der folgenden Frage basiert: Inwieweit hat das brasilianische Recht die Fragmentierung der Vegetation und die Zerstörung des Cerrado-Bioms verhindern oder im Gegenteil fördern können?