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Wie psychisches Kranksein im kroatisch-serbischen Raum diagnostiziert, gedeutet und erfahren wurde, wird in dieser Langzeitstudie (für 1870 bis 1950) in kulturelle, institutionelle und gesellschaftliche Zusammenhänge gestellt. Den untersuchten Raum kann man laut Heike Karge für diese Zeit als schizophren bezeichnen. Die Krankenakten offenbaren nämlich, dass dortige Patienten kaum als neurotisch, hysterisch oder nervös, sondern vornehmlich eben als schizophren eingeordnet wurden. Anders als im deutschen, russisch-sowjetischen und US-amerikanischen Bereich wurden dort auch für Soldaten beider…mehr

Produktbeschreibung
Wie psychisches Kranksein im kroatisch-serbischen Raum diagnostiziert, gedeutet und erfahren wurde, wird in dieser Langzeitstudie (für 1870 bis 1950) in kulturelle, institutionelle und gesellschaftliche Zusammenhänge gestellt. Den untersuchten Raum kann man laut Heike Karge für diese Zeit als schizophren bezeichnen. Die Krankenakten offenbaren nämlich, dass dortige Patienten kaum als neurotisch, hysterisch oder nervös, sondern vornehmlich eben als schizophren eingeordnet wurden. Anders als im deutschen, russisch-sowjetischen und US-amerikanischen Bereich wurden dort auch für Soldaten beider Weltkriege kaum je Diagnosen gestellt, die spezifisch an den Krieg angebunden waren. Gesellschafts- und wissenschaftsgeschichtlich bedeutsam ist, dass eine wesentliche Ursache für das späte Aufkommen des "nervösen Zeitalters" im südslawischen Bereich in einem Fremdheitsempfinden des urbanen Fachpersonals gegenüber den mehrheitlich vom Lande stammenden Patienten begründet lag.
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Autorenporträt
Heike Karge, Institut für Geschichte, Universität Regensburg, Deutschland.