Liebe Leserinnen und Leser, Wir haben für Sie diese Broschüre geschrieben, weil wir mit großer Sorge sehen, dass dort, wo die meisten Ansteckungen passieren, ein dringender Bedarf für konkrete alltagstaugliche und für jeden verständliche Handlungsempfehlungen besteht. Es ist doch verwunderlich, dass trotz jeder Verschärfung der Maßnahmen im öffentlichen Leben, trotz Schließung der meisten Einrichtungen des öffentlichen und kulturellen Lebens die Infektionen nicht weniger werden! Da nützt auch kein Schimpfen auf die Unvernunft und kein Beschimpfen der Unvernünftigen, kein Lästern über die Jugend und keine noch so strenge Ermahnung oder Drohung. Weder eine Verharmlosung, noch das Leugnen, noch der Alarmismus bringen uns weiter. Auf die nicht fallenden Infektionszahlen mit immer stärkerem Lockdown zu reagieren, ist keine langfristig wirkungsvolle Strategie, weil nach dem Lockdown die Zahlen wieder ansteigen werden, wenn nicht alltagstaugliche Hygienemaßnahmen vermittelt und eingehalten werden. Die Empfehlung zu Mundspülung und Gurgeln ist ein Beispiel dafür, wo noch Potenziale für mehr Schutz vor Ansteckung ungenutzt sind. Es helfen nur konkrete Hilfestellungen für den Alltag, praktische Tipps für den privaten Lebensbereich und Informationen, wie und wo man sich schützen muss, wann man besonders streng und vorsichtig sein sollte und auch, wann man es etwas lockerer angehen kann, z. B. an der frischen Luft. Nicht alle Empfehlungen passen haargenau in Ihren Alltag, weil der generelle oder teilweise Lockdown und regional unterschiedliche Regeln das eine verbieten und das andere erlauben. Wenn wir also Tipps geben, wie ein Restaurantbesuch erfolgen kann, und die Restaurants sind geschlossen, sollte man zumindest wissen, wie es gehen könnte oder gehen sollte, wenn sich die Dinge ändern. In der italienischen Lombardei hat man im Rahmen einer Studie Folgendes festgestellt: Je mehr man das öffentliche Leben durch einen strikten Lockdown herunter fährt, desto mehr steigen die Infektionszahlen im privaten Umfeld, so dass sich an der Gesamtzahl nichts ändert. Das könnte auch eine Erklärung für die Situation in Deutschland sein. Deswegen möchten wir insbesondere auch Empfehlungen für das private Umfeld geben. Der Namensgeber unseres kleinen Ratgebers ist der Autor des Werks „Über den Umgang mit Menschen“, der Schriftsteller Freiherr von Knigge. Dieses Werk, oft kurz „Knigge“ genannt, ist zwar im Original von 1788, es gibt aber neue Ausgaben und, ja, sogar eine Knigge-App gibt es! Knigge wollte nicht einfach nur unreflektiert Benimm-Regeln aufstellen, die man zu befolgen hat, er stellte die zentrale Frage „Wie verhalte ich mich zu mir selbst und zu anderen?“ in den Mittelpunkt. Das fragen auch wir uns heute oft angesichts der Flut von Vorschriften, Empfehlungen und Regeln zum Thema Corona, die wir sortieren müssen. Und hier setzen wir an. Wir wünschen Ihnen nun viel Spaß beim Lesen unseres „Corona-Knigges“, unserer kleinen Broschüre zum Umgang mit dem Corona-Virus und dem menschlichen Umgang miteinander. Bonn, im Dezember 2020 Peter Walger, Martin Exner, Jürgen Gebel, Carola Ilschner, Gerhard A. Wiesmüller, Julia Hurraß, Annelene Kossow, Sabine Gleich, Caroline Herr, Melanie Brinkmann, Ursel Heudorf
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