Die türkische Einwanderung nach Deutschland brachte und bringt eine migrantische Welt hervor, die sowohl die deutsche Sprache als auch die Gesellschaft seit vielen Jahrzehnten in vielfältiger Weise beeinflusst. Jede Generation türkischer Migranten erzeugt ein neues kulturelles Selbstdarstellungsmuster und verändert - positiv wie auch negativ - die Migrationsgeschichte. Ausgehend von diesem Leitgedanken untersucht die Autorin eben jene generationellen Spuren, die die polarisierenden Grenzen zwischen der Migrations- und Mehrheitsgesellschaft neu konturieren. Auf der Grundlage eines umfangreichen Korpus wird analysiert, welcher spezifischen Variationsmechanismen sich die einzelnen Generationen als Ausdruck ihrer soziokulturellen Identität bedienen, inwiefern die generationelle Zugehörigkeit das Sprachverhalten beeinflusst und in welchem Ausmaß einzelne Generationen die Prozesse des Sprachwandels im deutsch-türkischen Mehrsprachigkeitskontext prägen.