Produktdetails
- Verlag: Das Beste
- ISBN-13: 9783899156614
- Artikelnr.: 33156388
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.12.2011Ein Reim auf Waldzustandsbericht
Wenn es nur immer so wäre. Meistens häufen sich schnell geschriebene oder aus alten Texten zusammengestellte Publikationen, wenn ein "Jahr" ausgerufen wird, um den Markt zu befriedigen. Diesmal ist es anders. Zum "Jahr des Waldes", zu dem 2011 ernannt worden ist, sind zwei Glücksfälle zu notieren: das wunderbar poetische Buch "O schöner grüner Wald" aus dem Gerstenberg Verlag und das - als hätten sich die Autoren abgesprochen - mehr der wissenschaftlichen Seite zugewandte kapitale Werk "Der deutsche Wald". Es ist ein großer Wurf, der Detlev Arens hiermit gelungen ist. Nicht nur, dass das weitgespannte Thema mit all seinen Verzweigungen - der Waldnatur, der Waldnutzung und der Waldkultur - außerordentlich komplex dargestellt ist, sondern es überzeugt auch, mit welch sprachlicher Eleganz komplizierte Sachverhalte behandelt und nebenbei - manchmal mit einem Hauch Ironie - einige Waldlegenden und treuherzig tradierte Behauptungen widerlegt werden. Das alles geschieht ohne ideologische Verkrampfungen. So wird der Band zur grundlegenden und richtungweisenden Analyse, spannend bis zur letzten Zeile, und ist durch die opulente Bebilderung zugleich eine Augenweide. Auf jeden Fall gelesen haben muss man die beiden abschließenden Kapitel. Danach wird man - und das ist gut so - nicht mehr unbefangen und romantisch blind in den Wald gehen, und man wird sich seinen eigenen Reim darauf machen können, warum die Politik seit einiger Zeit keinen Waldschadens-, sondern einen Waldzustandsbericht vorlegt.
tg
"Der deutsche Wald" von Detlev Arens. Fackelträger Verlag, Köln 2010. 416 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen. Gebunden, 39,95 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Wenn es nur immer so wäre. Meistens häufen sich schnell geschriebene oder aus alten Texten zusammengestellte Publikationen, wenn ein "Jahr" ausgerufen wird, um den Markt zu befriedigen. Diesmal ist es anders. Zum "Jahr des Waldes", zu dem 2011 ernannt worden ist, sind zwei Glücksfälle zu notieren: das wunderbar poetische Buch "O schöner grüner Wald" aus dem Gerstenberg Verlag und das - als hätten sich die Autoren abgesprochen - mehr der wissenschaftlichen Seite zugewandte kapitale Werk "Der deutsche Wald". Es ist ein großer Wurf, der Detlev Arens hiermit gelungen ist. Nicht nur, dass das weitgespannte Thema mit all seinen Verzweigungen - der Waldnatur, der Waldnutzung und der Waldkultur - außerordentlich komplex dargestellt ist, sondern es überzeugt auch, mit welch sprachlicher Eleganz komplizierte Sachverhalte behandelt und nebenbei - manchmal mit einem Hauch Ironie - einige Waldlegenden und treuherzig tradierte Behauptungen widerlegt werden. Das alles geschieht ohne ideologische Verkrampfungen. So wird der Band zur grundlegenden und richtungweisenden Analyse, spannend bis zur letzten Zeile, und ist durch die opulente Bebilderung zugleich eine Augenweide. Auf jeden Fall gelesen haben muss man die beiden abschließenden Kapitel. Danach wird man - und das ist gut so - nicht mehr unbefangen und romantisch blind in den Wald gehen, und man wird sich seinen eigenen Reim darauf machen können, warum die Politik seit einiger Zeit keinen Waldschadens-, sondern einen Waldzustandsbericht vorlegt.
tg
"Der deutsche Wald" von Detlev Arens. Fackelträger Verlag, Köln 2010. 416 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen. Gebunden, 39,95 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main