Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Theologie - Didaktik, Religionspädagogik, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Spätestens seit dem 11. September 2001 ist deutlich geworden, wie aktuell der Machtkampf der Religionen auch in der heutigen Zeit noch ist. Deswegen ist es wichtig, schon auf kleinerer Ebene Toleranz und Akzeptanz zu fördern und auszuüben. Betrachtet man den Pluralismus der Religionen in den Klassenzimmern, eröffnet sich eine Notwendigkeit, die verschiedenen Religionen vorzustellen und zu diskutieren, um Verständnis füreinander zu erreichen und Spannungen abzubauen. Dies ist kein neues Thema für den evangelischen Religionsunterricht, denn schon in der Stellungnahme der EKD von 1971 wird eine Auseinandersetzung mit nichtchristlichen Religionen und nichtreligiösen Überzeugungen gefordert. Die im Jahr 1778/79 in Wolfenbüttel erschienene Ganzschrift Nathan der Weise von Gotthold Ephraim Lessing stellt auf anschauliche Art und Weise die Spannungen zwischen Christen, Muslimen und Juden dar und ist damit trialogisch strukturiert. Das Theaterstück zu Lessings Drama Nathan der Weise, welches am 14. April 1779 in Berlin uraufgeführt wurde, gewann nach dem 11. September 2001 plötzlich brennende Aktualität als Reaktion auf die Anschläge auf die USA. In dem dramatischen Gedicht wird eine Ideallösung des Miteinanders von Christen, Juden und Muslimen eröffnet, wie sie einfacher nicht sein könnte. Dazu analysiere ich zuerst die Bedeutung der Methode der Ganzschrift im Religionsunterricht und zeige mögliche Grenzen und Probleme auf. In der thematischen Dimension gehe ich zuerst auf die Bedeutung der Thematik der Weltreligionen im Religionunterricht ein, bevor ich mich auf die Behandlung des dramatischen Gedichts Nathan der Weise im Religionsunterricht beziehe. Hierzu nehme ich zunächst auf das im Drama dargestellte Bild der drei Weltreligionen Bezug, ehe ich die Ringparabel und das Schlussbild des Dramas in ihrer Toleranzdimension entfalte. Abschließend sollen auch die Grenzen dieser Idealform aufgezeigt werden. Als Alternativlektüre stelle ich zum Schluss Mirjam Presslers Roman Nathan und seine Kinder vor. Hierzu arbeite ich die wesentlichen Unterschiede zwischen beiden Werken heraus, bevor ich die Umsetzung des Toleranzgedankens im Roman untersuche. Zum Abschluss dieses Vergleichs werde ich dann die Ergebnisse zusammentragen und zu einem Schluss kommen, inwiefern Presslers Roman eine Alternative zu seinem Original Nathan der Weise bieten kann.
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