Walter Benjamin nannte das 1928 erschienene Buch ein Meisterwerk und bekämpfte es mit allen Zeichen des Respekts: es habe dem (damals 26jährigen) Autor verschafft, worauf seit langem unter den deutschen Literarhistorikern kaum einer Anspruch erheben konnte: Autorität. Kommerell, inspiriert durch das Erleben produktiver Gemeinsamkeit im George-Kreis, führt die tragenden Gestalten der Klassik, in die er Klopstock, Jean Paul und Hölderlin einbezieht, als lebendige Menschen mit ihren Wechselwirkungen bis zu zeitweiligen Führungsverhältnissen vor Augen. Seine auch soziologisch höchst anregende, ans dichterische Werk heranführende, faszinierende Epochendarstellung entspringt, bei aller Bedingtheit, unverwechselbar eigener schöpferischer Lebendigkeit. Nicht zuletzt darf das Buch als ein herausragendes geistesgeschichtliches Dokument der zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts gelten.