Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Beruf, Ausbildung, Organisation, Note: 1,7, Universität Potsdam (Wirtschafts- und Sozialwissenschaftl. Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Seit Anbeginn der ersten bescheidenen Formen von Verwaltung in den frühesten Tagen menschlicher Zivilisation ist diese immer wieder problemhaft im Verhältnis zu den Herrschenden aufgetreten; das Verhältnis von Bürokratie und Führung war immer auch ein gespanntes. Die Entwicklung des modernen Staates, der ohne die okzidentale Auffassung des Rechts und die Bürokratie nicht möglich gewesen wäre (Eisermann), ließ die Frage nach der eigentlichen Macht der Bürokratie dringender werden, den Zweifel an der Bürokratie als lediglich neutrales Instrument der Herrschenden wachsen und die Befürchtungen, sie entfalte vielmehr eine Eigendynamik, gegen die sich die staatlichen Herrscher kaum durchsetzen können, augenscheinlich werden? Den wohl umfassendsten Ansatz zur Klärung dieser Aspekte finden wir nun bei Max Weber, der mit seiner idealtypischen Darstellung der Bürokratie und ihrem Verhältnis zur politischen Macht an Diskussionen anknüpfte, die die nur schwer realisierbaren Kontrollmöglichkeiten einer Bürokratie durch eine gewählte Volksvertretung thematisierten und neben Forderungen, die ausgebildeten Beamten der Bürokratie, die sich zunehmend dem Willen der Herrschenden entzieht, Volksvertretern zu unterstellen, oder in der Verwaltung auch ehrenamtlich tätige Beamte anzustellen, die eine Art Direktkontrolle über die Bürokraten durch das Volk ausüben sollten, auch als drastischste Maßnahme die Abschaffung der Bürokratie forderten; letzteres in Webers Augen freilich unmöglich. Bei ihm finden wir nicht nur eine kritische Behandlung der Bürokratie, die in engstem Zusammenhang mit der Frage nach Art, Ursprung und Wirkungsweise der politischen Führung bearbeitet wurde, sondern auch eine Erklärung zu der wohl drängendsten Frage, wie angesichts der steigenden Unentbehrlichkeit und der dadurch bedingten steigenden Machstellung des staatlichen Beamtentums Mächte vorhanden sein können, die die ungeheure Übermacht dieser stets an Bedeutung wachsenden Schicht in Schranken halten und sie wirksam kontrollieren. Weber beantwortet diese Frage, indem er den Laien affirmiert, den Nicht-Fachmann, den Politiker als leitende Figur im Beamtenapparat und damit als Gegengewicht zum bürokratischen "stahlharten Gehäuse".
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