Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,7, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Institut für Volkskunde und Europäische Ethnologie), Veranstaltung: Zwischen Konzepten und Konstrukten. Diskussion von Ethnizität anhand ausgewählter Fall- und Textbeispiele, Sprache: Deutsch, Abstract: "Die Integration ist gescheitert." Mit diesem Resümee macht der Schriftsteller Ralph Giordano seit dem letzten Jahr auf sich aufmerksam. Der Satz fällt im Streit um den Bau der DITIB Zentralmoschee in Köln-Neufeld, der am 28. August dieses Jahres endgültig genehmigt wurde. Im diesem Streit geht es um mehr als um den Bau eines Gebetshauses. Der Streit zeigt die polarisierte Meinung einer breiten Gesellschaft gegenüber der Integration von türkischen Muslimen und offenbart die Sprengkraft der Debatte. Es geht tatsächlich um das Bild des Fremden in Deutschland und um die Frage, wie die deutsche Kultur mit diesem umgehen soll. Giordano zeichnet ein Bild apokalyptischen Ausmaßes. Er spricht vom Koran als einer "Lektüre des Schreckens" und schreibt in einem offenen Brief an den Dialogbeauftragten der türkisch-muslimischen Gemeinde: "Die Stunde der Deeskalation ist gekommen - für beide Seiten." Hinter der Polemik verstecken sich Ängste und Vorurteile, die auch in weiten Teilen der Öffentlichkeit vorhanden sind. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Analyse einiger Argumente, die im öffentlichen Streit verwendet werden - auch hinsichtlich der wissenschaftlichen Bedeutung der zentralen Begriffen Ethnizität und Kultur. Eine ganzheitliche Darstellung des Konflikts kann aufgrund der Komplexität des Stoffes nicht geleistet werden. Deshalb ist das Augenmerk auf einzelne Aspekte gerichtet.
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