Vom Rauben, Morden, Plündern - und der Menschlichkeit im Krieg
Wie erlebten die Menschen vor 400 Jahren Tod, Vertreibung und Barbarei? Bestsellerautor Christian Pantle bietet ein vielschichtiges Panorama des Dreißigjährigen Krieges und eröffnet uns Einblicke in eine der schrecklichsten und folgenreichsten Tragödien der Menschheit. Er erzählt vom blutigen Leben der Söldner auf dem Schlachtfeld und von den Zivilisten in den verwüsteten Dörfern und Städten. Er lässt den Pappenheimer Peter Hagendorf zu Wort kommen, der 23 Kriegsjahre von einem Kampfschauplatz zum nächsten marschiert. Und er schildert die Verzweiflung des Mönchs Maurus Friesenegger über die Zerstörungen rings um sein Kloster. In ergreifender Weise beschreiben die Zeitzeugen ihre schrecklichen Erlebnisse, aber auch Momente der Solidarität und des Mitgefühls. Pantle verknüpft ihre Berichte zu einer großen Erzählung: Wie durch ein Zeitfenster sehen wir in eine von Machtkämpfen und Religionskriegen zerrissene Welt und lernen die Menschen vor 400 Jahren verstehen.
Wie erlebten die Menschen vor 400 Jahren Tod, Vertreibung und Barbarei? Bestsellerautor Christian Pantle bietet ein vielschichtiges Panorama des Dreißigjährigen Krieges und eröffnet uns Einblicke in eine der schrecklichsten und folgenreichsten Tragödien der Menschheit. Er erzählt vom blutigen Leben der Söldner auf dem Schlachtfeld und von den Zivilisten in den verwüsteten Dörfern und Städten. Er lässt den Pappenheimer Peter Hagendorf zu Wort kommen, der 23 Kriegsjahre von einem Kampfschauplatz zum nächsten marschiert. Und er schildert die Verzweiflung des Mönchs Maurus Friesenegger über die Zerstörungen rings um sein Kloster. In ergreifender Weise beschreiben die Zeitzeugen ihre schrecklichen Erlebnisse, aber auch Momente der Solidarität und des Mitgefühls. Pantle verknüpft ihre Berichte zu einer großen Erzählung: Wie durch ein Zeitfenster sehen wir in eine von Machtkämpfen und Religionskriegen zerrissene Welt und lernen die Menschen vor 400 Jahren verstehen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.11.2017Dreißigjähriger Krieg für Einsteiger
Kann man den Dreißigjährigen Krieg in Kurzform erzählen? Christian Pantle kann es, weil er vieles weglässt, was in der akademischen Historiographie zum Standard gehört: Schlachtbeschreibungen (mit der sinnvollen Ausnahme der ersten Schlacht von Breitenfeld), Exkurse zu Reformation und Gegenreformation, Erörterungen zur Reichsverfassung und zur französischen, schwedischen und habsburgischen Großmachtpolitik. Stattdessen findet Pantle, Ex-"Focus"-Redakteur und heute Chef des Monatsmagazins "G/Geschichte", seinen roten Faden durch das Chaos der Epoche in zwei Ego-Dokumenten, die aus den Zeitzeugnissen herausragen: dem Tagebuch des Söldners Peter Hagendorf und den Aufzeichnungen des Andechser Abts Maurus Friesenegger. Mit ihnen zieht er von Italien über Magdeburg nach Nördlingen und Alerheim oder lässt die Furie des Krieges um den Klosterberg am Ammersee toben. Und wo ihm zeitgenössische Gewährsleute fehlen, findet er Rat bei Golo Mann und Schiller oder bei dem Briten Peter H. Wilson. Pantles Buch ist, so gesehen, weniger eine Gesamtdarstellung als eine Art Reader zum Dreißigjährigen Krieg. Aber die Zitate sind so geschickt montiert, die erzählenden Passagen so flüssig formuliert, dass man den Band schneller durchliest als ein einziges Kapitel bei den Altvorderen. Für Einsteiger dringend empfohlen.
kil.
Christian Pantle: "Der Dreißigjährige Krieg". Als Deutschland in Flammen stand. Propyläen Verlag, München 2017. 368 S., br., 18.- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Kann man den Dreißigjährigen Krieg in Kurzform erzählen? Christian Pantle kann es, weil er vieles weglässt, was in der akademischen Historiographie zum Standard gehört: Schlachtbeschreibungen (mit der sinnvollen Ausnahme der ersten Schlacht von Breitenfeld), Exkurse zu Reformation und Gegenreformation, Erörterungen zur Reichsverfassung und zur französischen, schwedischen und habsburgischen Großmachtpolitik. Stattdessen findet Pantle, Ex-"Focus"-Redakteur und heute Chef des Monatsmagazins "G/Geschichte", seinen roten Faden durch das Chaos der Epoche in zwei Ego-Dokumenten, die aus den Zeitzeugnissen herausragen: dem Tagebuch des Söldners Peter Hagendorf und den Aufzeichnungen des Andechser Abts Maurus Friesenegger. Mit ihnen zieht er von Italien über Magdeburg nach Nördlingen und Alerheim oder lässt die Furie des Krieges um den Klosterberg am Ammersee toben. Und wo ihm zeitgenössische Gewährsleute fehlen, findet er Rat bei Golo Mann und Schiller oder bei dem Briten Peter H. Wilson. Pantles Buch ist, so gesehen, weniger eine Gesamtdarstellung als eine Art Reader zum Dreißigjährigen Krieg. Aber die Zitate sind so geschickt montiert, die erzählenden Passagen so flüssig formuliert, dass man den Band schneller durchliest als ein einziges Kapitel bei den Altvorderen. Für Einsteiger dringend empfohlen.
kil.
Christian Pantle: "Der Dreißigjährige Krieg". Als Deutschland in Flammen stand. Propyläen Verlag, München 2017. 368 S., br., 18.- [Euro].
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"Pantle ist ein großartiges Buch gelungen" Markus C. Schulte von Drach sueddeutsche.de 20180524