Die Wirtschafts- und Finanzkrise, die seit 2008 in Wellen das ganze kapitalistische Weltsystem durchschüttelt, nimmt und nimmt kein Ende. Dies unterstreicht die Bedeutung einer grundsätzlichen gesellschaftlichen Veränderung und damit einer neuen Sozialismuskonzeption, die die Ursachen für das Scheitern von 1989/91 verarbeitet. Dazu soll "Der dritte Anlauf" einen Beitrag leisten. In ihm bündeln sich drei Gedanken. Zum einen bezieht Manfred Sohn in die historischen Lehren nicht nur die Sowjetunion und die DDR ein, sondern greift zurück bis zur Pariser Commune, der roten "Zeit der Kirschen", als dem ersten Anlauf. Daraus entwickelt er die Notwendigkeit, einen neuen Sozialismus vor allem kommunal und dezentral zu konzipieren. Zweitens untersucht er die veränderten ökonomischen Rahmenbedingungen und legt dar, dass auch sie eine Abkehr von immer mehr Zentralismus nahelegen. Schließlich verknüpft er seine konzeptionellen Überlegungen mit der Aufforderung, Sozialismus und Feminismus gemeinsam zu denken.