Seit dem Beginn der wissenschaftlichen Beschäftigung mit der römischen Geschichte stellte der Dritte Römisch-Karthagische Krieg eine Herausforderung für die Forschung dar. Die Quellenlage galt als dünn und tendenziös; die historische Legendenbildung in der Neuzeit erschwerte die Arbeit der Historiker zusätzlich. Olde Hansen legt nun erstmals eine Untersuchung vor, die nicht nur die schriftliche Überlieferung aus der Antike sondern auch die moderne archäologische und numismatische Forschung systematisch auswertet. Die Arbeit skizziert ein ganzheitliches Bild von den Voraussetzungen, der Vorgeschichte und dem Verlauf eines der schrecklichsten Verbrechen der Antike. Hansen kommt dabei zu dem bemerkenswerten Ergebnis, daß die neuen Quellen aus Archäologie und Numismatik die antike Überlieferung im Wesentlichen bestätigen und weist nach, daß der römische Senat Karthago zerstören ließ, weil er sich von der prosperierenden und pulsierenden Metropole in der unmittelbaren Nachbarschaft überfordert und bedroht fühlte. Das Buch richtet sich nicht nur an Altertumswissenschaftler und Studierende, sondern auch an politisch Interessierte und vor allem an die Freunde der Alten Geschichte.