Seit dem Beginn der gelehrten Beschäftigung mit China suchte man in Europa nach Wegen, chinesische Zeichen in laufende Texte einzuschalten, wie das für andere nichtlateinische Schriften üblich war. Nach 1810 setzten im Zuge der Verwissenschaftlichung der Forschungen zur chinesischen Sprache intensive Bemühungen um den Druck chinesischer Zeichen ein. Die Herstellung von Chinesisch-Typen in Europa erreichte in den dreißiger und vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts ihren Höhepunkt. Europäische Druckereien gingen jedoch bald dazu über, in Ostasien preisgünstig produzierte Chinesisch-Typen zu importieren. Vorgestellt werden die Entwicklungen in Frankreich, in den deutschsprachigen Ländern, in Großbritannien und in den Niederlanden. Die Studie thematisiert die Herausforderungen, die mit der Herstellung, Beschaffung und Verwendung von ChinesischTypen verbunden waren - in politischer, finanzieller, organisatorischer und technischer Hinsicht.