Das europäische 20. Jahrhundert war vor allem ein Jahrhundert der Kämpfe. Mazower bietet einen detaillierten Überblick über die Geschichte der sogenannten "alten Welt". Er schreibt über die politischen Erdbeben in den ersten Jahrzehnten, über die Rassentheorien und völkischen Einheitsfantasien sowie über den Kampf der Ideologien während des Kalten Kriegs. Dass die Demokratie über Faschismus und Kommunismus siegen würde, war nach Ansicht des Autors keinesfalls sicher.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Hans Woller ist spürbar enttäuscht von diesem Band. Zwar räumt er ein, dass der Autor "vieles genau beobachtet, vieles treffend und prägnant formuliert" habe. Dies ist nach Ansicht des Rezensenten aber keineswegs ausreichend. Viele Themen habe er nur gestreift oder sogar völlig ausgespart. Als Beispiele nennt Woller unter anderem die Ursachen der deutschen Teilung, Churchill und Stalin, die europäische Vereinigung oder Brüssel und Straßburg. Auch zum Thema Holocaust hätte der Autor ruhig ein wenig mehr sagen können, findet Woller. Darüber hinaus wirft er Mazower mangelnde Souveränität bei den einzelnen Themen vor. Dies führe zu eine "Überforderung" von Laien und zu "Enttäuschung" bei Fachleuten. Darüber hinaus biete der Band keine wirklich neuen Erkenntnisse.
© Perlentaucher Medien GmbH
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