Hier ist er nun also: der lang erwartete und heiß ersehnte vierte Teil der Waringham-Saga von Rebecca Gablé!! Die Fans haben schon lange gehofft, dass die erfolgreiche Geschichte um die Earls des fiktiven Geschlechts Waringham weitergeht, und endlich können wir aufatmen! Ich konnte mal wieder die
Zeit nicht abwarten und habe mich sofort auf das Buch gestürzt, als ich es in Händen hielt und war…mehrHier ist er nun also: der lang erwartete und heiß ersehnte vierte Teil der Waringham-Saga von Rebecca Gablé!! Die Fans haben schon lange gehofft, dass die erfolgreiche Geschichte um die Earls des fiktiven Geschlechts Waringham weitergeht, und endlich können wir aufatmen! Ich konnte mal wieder die Zeit nicht abwarten und habe mich sofort auf das Buch gestürzt, als ich es in Händen hielt und war vollkommen hingerissen.
Dieses Mal entführt uns Frau Gablé in die Epoche der Renaissance, nachdem die ersten drei Teile noch im Mittelalter angesiedelt waren. Gerade hat England das "dunkle Zeitalter" hinter sich gelassen und ein König ist an der Macht, der genauso berühmt wie berüchtigt ist - Henry VIII. Wir lesen über eine Zeit, die schon viele Autoren und Drehbuchautoren als Stoff für ihre Bücher und Filme entdeckt haben. Und doch schafft es Rebecca Gablé trotzdem, dieser Epoche, der schon so viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde, einen neuen Blickwinkel zu geben. Natürlich ist König Henry ein wichtiger Bestandteil des Buches, aber den Großteil der Geschichte macht doch eine andere interessante Persönlichkeit dieser Zeit aus, nämlich dessen Tochter Mary. Da Nick durch ein Versprechen, sein Pflichtgefühl und nicht zuletzt Freundschaft an Mary gebunden ist, verfolgen wir hauptsächlich die Geschicke dieser ehrgeizigen und starken Prinzessin. Nicht Anne Boleyn oder eine andere Königin Henrys sind Mittelpunkt der Geschichte, was ich sehr erfrischend fand. Außerdem beschönigt Frau Gablé nichts: So ist Henry mitnichten der gutaussehende Mann, den wir aus Die Tudors oder Die Schwester der Königin kennen, sondern zum Schluss eine herrschsüchtige Kröte mit einer ausgeprägten Fettleibigkeit. Auch an Henrys Königinnen wird meist kein gutes Haar gelassen. Geschickt flicht die Autorin wieder kleine Schmankerl ein, kleine Details über die Persönlichkeiten von damals, so zum Beispiel, dass Anne Boleyn anscheinend einen sechsten Finger an einer Hand hatte. Auch anderen wichtigen Personen dieser Zeit begegnen wir, darunter Thomas More, Kardinal Wolsey und dem grausamen Thomas Cromwell.
Aber nicht nur die historischen Tatsachen sind wieder hervorragend recherchiert und mit der Fiktion verbunden. Die Handlung, die Rebecca Gablé drumherum aufbaut, hat es wie immer in sich. Wir können Nick of Waringham von seiner Jugend an begleiten, und verfolgen seinen Aufstieg und Abstieg in der damaligen Gesellschaft. Es ist mir immer noch ein Rätsel, wie Rebecca Gablé es immer wieder schafft, dass man glaubt, es könnte ganz genau so alles passiert sein. In meiner Vorstellung jedenfalls ist das Geschlecht der Waringham mindestens genauso historische Tatsache wie die Tudor, Lancaster oder Plantagenet. :) Nick ist ein wunderbarer Charakter: treu, mutig und ehrenhaft hat er alle Charakterzüge, die einen Edelmann ausmachen, aber genauso ist er stur, waghalsig und vorlaut, was ihm manches Mal fast den Kopf kostet. So machen ihn seine Stärken wie seine Schwächen gleichermaßen authentisch, und man begleitet ihn gern auf seinem Weg. Auch alle weiteren Personen werden schnell zu guten Freunden, und wie immer empfindet man Wehmut, wenn man sie wieder gehen lassen muss. Was ich besonders toll fand: Rebecca Gablé streut immer mal wieder zwischendurch kleine Querverweise auf ihre vorherigen Bücher ein, so treffen wir die Nachkommen des Herrn der Diebe und von Jonah Durham, die Gablé-Fans schon aus Der König der purpurnen Stadt kennen, oder Nick findet in einer abgelegenen Ecke der Burg ein paar Gedichte eines gewissen Mortimer, der Fans auch ein Begriff sein sollte. Dieses Erkennen hat das Buch für mich - als eingefleischten Gablé-Fan - zu etwas ganz Besonderem gemacht.
Tja, was kann ich noch sagen, außer, dass ich jedem - ausdrücklich JEDEM - ans Herz lege, dieses Buch zu lesen?! Rebecca Gablé ist wieder ein Geniestreich gelungen und überzeugt mit einem fantastischen Roman, der einen lange nicht mehr loslässt!