Die junge Künstlerin Ida Martens besucht im Jahr 1912 ihre Freundin Grace Gifford in Dublin. Dublin nimmt sie von Anfang an gefangen und sie beschließt dort zu bleiben. Ida findet schnell Freunde, sie sucht sich ein Zimmer und eine Arbeitsstelle um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Viele
ihrer Freunde und Bekannten engagieren sich für die irische Bewegung. Immer wieder unternimmt Ida…mehrDie junge Künstlerin Ida Martens besucht im Jahr 1912 ihre Freundin Grace Gifford in Dublin. Dublin nimmt sie von Anfang an gefangen und sie beschließt dort zu bleiben. Ida findet schnell Freunde, sie sucht sich ein Zimmer und eine Arbeitsstelle um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Viele ihrer Freunde und Bekannten engagieren sich für die irische Bewegung. Immer wieder unternimmt Ida Streifzüge durch die Stadt, um Eindrücke für ihre Bilder zu gewinnen. Als sie dabei in eine Straße gerät, wo die Armut und Not in jedem Winkel zu erkennen ist, trifft sie den Arzt Cian O’Connor.
Ida stammt aus einer angesehenen Hamburger Kaufmannsfamilie. Für die Eltern zählt nur das Ansehen in der Hamburger Gesellschaft. Gegen den Willen ihrer Eltern handelt Ida mit ihrer Entscheidung, in Dublin zu bleiben. Ida ist ein mitfühlender und sympathischer Mensch, der mit sehr wachen Augen durchs Leben geht. Ihre Malerei bedeutet ihr sehr viel, in ihr kann sie ausdrücken, was sie beschäftigt.
Cian kümmert sich sehr engagiert um die Armen. Er weiß, dass die Patienten in seiner Praxis ihm das Geld einbringen, das er für die Armen einsetzt. Aber ihm sind die Patienten, die ihre Leiden nur aus Langeweile pflegen, zuwider. Cian hat in der Vergangenheit etwas Furchtbares erlebt, das ihn abweisend und schroff seinen Mitmenschen gegenüber werden ließ. Auch Ida gegenüber kann er sich nicht öffnen.
Daneben gibt es eine Reihe sympathischer Charaktere, welche sich in der „Bewegung“ zusammen geschlossen haben. Sie wollen die Armut in Irland bekämpfen und sich von den Engländern unabhängig machen. Es beginnt mit dem Kampf der Gewerkschaften, die ein Recht auf Arbeit erkämpfen wollen und endet mit dem dramatischen Osteraufstand 1916. Idas Zeichnungen helfen auf die Armut und die Missstände in Irland aufmerksam zu machen. Als dann der erste Weltkrieg ausbricht, muss sich Ida entscheiden. Wo will sie in Zukunft leben? Will sie wirklich Stellung beziehen? Aber sie wäre nicht Ida, wenn sie nicht längst tief in ihrem Herzen längst ein Entscheidung getroffen hätte.
Der Autorin ist es wunderbar gelungen, historischer Persönlichkeiten und fiktive Personen in dieser Geschichte zu vereinen. Alle diese Personen sind sehr authentisch mit ihren Stärken, aber auch ihren Schwächen beschrieben, so dass man mit ihnen fühlen kann. Es ist eine sehr tiefgründige und dramatische Geschichte, die bewegt und einen total in den Bann zieht. Der dunkle Weg, den die Iren beschreiten, ist schwierig zu gehen und ziemlich blutig, und was wir in diesem Buch erleben ist erst der Anfang des irischen Freiheitskampfes.
Ein sehr überzeugendes Buch, das mich bestimmt noch eine Weile beschäftigt.